25.10.2025

3 thoughts on “Die Großmeister und Großmeisterinnen dieser Welt

  1. Sehr interessante Statistiken! Man sollte allerdingsn nicht vergessen, dass es für die Spieler in verschiedenen Ländern unterschiedlich schwer ist, einen GM / WGM Titel zu erringen. Je zentraler Länder geographisch sind (Europa), desto mehr Möglichkeiten gibt es, während in fernen Ländern, die oft auch noch eine geringe Population haben, es aufwendiger ist. Bsp. Lateinamerika oder Kuba, das ja arm und isoliert ist. In der Sowjet-Union war es für viele starke Spieler früher praktisch unmöglich, einen GM-Titel zu erreichen, da Auslandsreisen kaum möglich waren und wegen des Ausländeranteils im Land keine Normen außer bei der nationalen Meisterschaft möglich waren.

  2. Gerald hatte ja meine DWZ-Statistiken überprüft und hinterfragt, dann mache ich es nun auch bei ihm. Auf die Schnelle schaffte ich es nicht, die komplette FIDE-Liste in Excel zu importieren. Aber es gibt ja auch https://ratings.fide.com/advanced_search.phtml wo man herum experimentieren kann.

    Zur Datenbasis: demnach gibt es aktuell 1867 GMs (fast identisch) aber nur 335 WGMs. Das liegt wohl vor allem daran, dass nur der höchste Schachtitel berücksichtigt wird – schon IM ist mehr wert als WGM. Es gibt laut dieser Quelle 140 weibliche IMs (von insgesamt 4216) und 44 weibliche GMs. Zusammen sind es dann 519. Das ist vergleichbar, wobei einige offenbar nie den WGM-Titel beantragt hatten – bei den weiblichen GMs u.a. Judit und Susan Polgar, Cramling und Stefanova, bei den weiblichen IMs Oliwia Kiolbasa und Eline Roebers.

    „Kreativere Statistik“ mit bedingt aussagekräftigen Ergebnissen ist dann offenbar die durchschnittliche Elo und das durchschnittliche Alter ALLER GMs. Da werden Länder „statistisch bestraft“, die schon seit langem GMs haben – einige nun naturgemäß älter mit oft auch nachlassender Spielstärke. Bei den USA fließt wohl, als extremster Wert, auch ein gewisser Raset Ziatdinov ein: *1958, GM wurde er 2005, aktuell hat er noch Elo 2063. Aktiv ist er immer noch, dabei übrigens aktuell fast nur in Indien (da wohnt er wohl nun).

    Ich habe mir mal angeschaut, wie viele GMs Jahrgang 2000 und jünger einige Länder haben: Indien 28 von 87, Iran 6 von 17, Türkei 4 von 17, Deutschland 5 von 102 (Vincent Keymer, Frederik Svane, Luis Engel, Leonardo Costa, Roven Vogel), USA 20 von 112 – Iran und Türkei hatten eben bis vor kurzem noch „fast niemand“. Indien hat eben weiterhin z.B. Vishy Anand, Deutschland hat weiterhin u.a. Gerald Hertneck

    Verteilung der insgesamt 49 GMs Jahrgang 2005 und jünger: 13 aus Indien, 7 aus den USA, 5 FIDE/Russland, doppelt vertreten noch Türkei, Iran, Polen, Usbekistan und China, und 13 Länder mit einem so jungen GM.

    Eher aussagekräftig ist dann wohl wieder die Rubrik „Älteste GMs nach Föderation“. England und Koratien (die auch im Vergleich zu den serbischen Nachbarn) haben kaum „Nachwuchs“. Und die meisten deutschen WGMs sind „nicht mehr jung“. Das gilt auch für Georgien wo relativ viele bekannte Namen aus der Vergangenheit die Statistik beeinflussen (Chiburdanidze, Gaprindashvili, Ioseliani, Alexandria). Dass Deutschland bei den Männern in dieser Tabelle nicht vertreten ist liegt sicher nicht nur an der jungen Nationalmannschaft – das sind ja nur (mit einem, der jeweils außen vor bleiben muss) 6 von 102 GMs.

    1. Ich habe Enders, der Anfang des Jahres verstorben ist und Naroditsky aus der Liste gelöscht, damit verblieben nur noch 1865. Und bei den Frauen lautete das Thema WGM als Analogie zum GM-Titel.Dass es Frauen gibt, die auf den WGM-Titel verzichtet haben, ist nicht mein Problem 🙂

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