26.11.2025

3 Gedanken zu “Gedanken eines Schachprofis – ein Beitrag von GM Danny Gormally

  1. Er hat so manches vergessen. Daß man etwa naturgemäss ab einem bestimmten Alter schwächer wird.
    Auch habe ich selten Spieler gesehen, die aktiv eine neue Stadt erkunden. Schliesslich sind sie ja zum Spielen dort.
    In meiner aktiven Zeit waren die Spieler meiner Mannschaft nicht zu bewegen, zu einer Ausstellung in einem nahegelegenen Museum zu gehen.
    Ein Schachspieler denkt nicht an die Rente.

    Auf der positiven Seite steht die Kreativität des Spiels. die ist aber dann besonders hoch, wenn man jung und sozial gut eingebettet ist.

    1. Leider sollte auch ein Schachspieler an seine Rente denken, sonst droht ein Leben in Grundsicherung mit totaler Verarmung.
      Ja natürlich wird man nicht stärker, je älter man wird, das ist ein Riesenproblem, denn dann gehört man auch als Großmeister zum alten Eisen. Die Erfahrung macht er auch so langsam. Man bedenke, es gibt keine 2.000 Großmeister auf der Welt (aktuell 1867), das ist im Grunde der Gipfel des Ruhms den man erreichen kann, und es kommt der Punkt, an dem dieser Titel in materieller Hinsicht kaum noch etwas wert ist. Ideell natürlich schon, aber was nützt das, wenn man nichts zum Beißen bzw. überhaupt keine Perspektiven mehr hat.

      1. Unlängst wurde auch eine Studie veröffentlicht, an der auch eine Kunstfreundin von mir teilnahm: Da ging es um die oft prekäre Situation Kunstschaffender (was durchaus Nähe zum Schach hat) und ihre Chancen, Auskommen und Rente zu beziehen. Das tendiert oft gegen Null.
        Das war vielleicht mal etwas anders, aber schon mein Kunstlehrer im Gymnasium vor 50 Jahren riet mir davon ab, Künstler zu werden.

        Man sollte also auf 2 Beinen stehen, durchaus seine Chancen als talentierter, junger Schachspieler ausloten, dann aber auch zeitig den Schlussstrich ziehen.

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