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Mit großem Erstaunen haben wir auf der Homepage des Deutschen Schachbunds die Meldung gelesen, dass auf einer „Krisensitzung“ in Berlin eine Übereinkunft der kritischen Landesverbände mit dem amtierenden Präsidium gefunden wurde.
Die Erklärung im Wortlaut
Seit Mitte Oktober liegt ein Antrag auf einen außerordentlichen Bundeskongress mit dem Ziel der Abwahl des Präsidiums vor – unterzeichnet von den Landesverbänden Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Bayern, Thüringen und Schleswig-Holstein. Die Lage hätte zur Zerreißprobe für den DSB werden können – nun haben beide Parteien bewiesen, dass sie weiterhin miteinander kommunizieren und zum Wohle des deutschen Schachsports agieren können. Im Mai 2026 trifft man sich dann turnusmäßig zum Hauptausschuss.
In Berlin hat das Präsidium des Deutschen Schachbundes, vertreten durch Lauterbach und von Gleich, mit den Antragstellern eine gemeinsame Erklärung erarbeitet. Darin heißt es im Wortlaut:
- Das Präsidium des DSB verpflichtet sich, bis spätestens Mitte August 2026 einen außerordentlichen Bundeskongress durchzuführen, der als Tagesordnungspunkt insbesondere eine Wahl des Präsidentenamtes beim DSB ab Abschluss dieses Bundeskongresses beinhaltet.
- Ingrid Lauterbach erklärt, dass sie ihr Amt als Präsidentin des DSB mit Durchführung dieses außerordentlichen Bundeskongresses spätestens Mitte August 2026 aus freien Stücken zur Verfügung stellt und nicht erneut zur Wahl für ein Vorstandsamt im DSB antreten wird, sondern sich künftig auf die Vertretung des DSB beim Weltschachverband FIDE und der Europäischen Schachunion (ECU) in Abstimmung mit dem künftigen Präsidium des DSB konzentrieren wird.
Das Präsidium des DSB und die drei Landesverbände begrüßen und unterstützten diese Entscheidung. Das Präsidium sagt zu, bereits jetzt im Vorgriff auf eine mögliche Wahl von Ingrid Lauterbach in den Vorstand der ECU in zeitlicher Nähe zu diesem außerordentlichen Bundeskongress sicherzustellen, dass sie unabhängig davon diese internationale Vertretung des DSB nach den Vorgaben der Satzung des DSB auch künftig nach diesem außerordentlichen Bundeskongress ausüben kann.
- Die drei Landesverbände erklären, dass sich vor diesem Hintergrund die Anträge auf Durchführung eines außerordentlichen Bundeskongresses im Februar 2026 erledigt haben und an diesen Anträgen nicht länger festgehalten wird. Damit hat sich aus Sicht aller oben erwähnten Beteiligten dieser Bundeskongress erledigt, weil damit nachträglich das entsprechende Quorum entfallen ist.
Die Beteiligten an der Sitzung waren: Ingo Thorn, Präsident des Bayerischen Schachverbandes, Michael S. Langer, der Präsident des Niedersächsischen Schachverbandes und Paul Meyer-Dunker, der Präsident des Berliner Schachverbandes, sowie Ingrid Lauterbach, der Präsidentin des Deutschen Schachbundes und der DSB-Vizepräsident Finanzen, Alexander von Gleich.
Somit wird Ingrid sich de facto mit dem Schachgipfel im Juli 2026 in Dresden, den sie mit dem Bürgermeister ausgehandelt hat, von ihren Fans und Kritikern verabschieden.