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Heute überschlagen sich die Nachrichten geradezu: Der Deutsche Schachbund schreibt auf seiner Homepage die Stelle der Geschäftsführung aus, nachdem die bisherige Inhaberin Dr. Anja Gering bekanntlich gekündigt wurde.
Folgende Aufgaben warten laut Ausschreibung auf den erfolgreichen Bewerber oder die Bewerberin:
- Gesamtverantwortung für die Geschäftsstelle, Führung und Entwicklung des hauptamtlichen Teams, Personalverwaltung und Fortbildungen
- Finanzmanagement und Controlling (Haushaltsführung, Rechnungswesen, Liquiditätsplanung, Zuwendungs- und Vereinsrecht, Fördermittelmanagement)
- Vorbereitung und Durchführung von Präsidiums-, Ausschuss- und Mitgliederversammlungen gemäß Satzung
- Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Präsidium, den Referaten, Beauftragten und Mitgliedsverbänden
- Organisation und Unterstützung nationaler Veranstaltungen und Turniere
- Schnittstellenarbeit mit DOSB, FIDE und ECU
- Öffentlichkeitsarbeit, Sponsoring und Marketing (in Abstimmung mit dem Präsidium)
- Weiterentwicklung der Digitalisierung, IT-Prozesse und Datenschutz
- Steuerung externer Dienstleister (z. B. Buchhaltung, IT, Agenturen)
Das Aufgabenprofil erscheint uns auf den ersten Blick sehr umfangreich, wenn auch nicht überraschend!
Folgende Qualifikationen sind laut Ausschreibung zu erfüllen:
- Abgeschlossenes Hochschulstudium (Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- oder Sportwissenschaften oder vergleichbare Qualifikation)
- Mehrjährige Berufserfahrung in einer leitenden Position innerhalb von Sportorganisation, Verbandswesen, gemeinnütziger Organisation
- Sicherer Umgang mit Finanzen, Haushalts- und Zuwendungsrecht
- Erfahrung in Gremienarbeit und Satzungsfragen
- Hohe organisatorische Kompetenz, analytisches Denken und Umsetzungsstärke
- Sehr gute Deutsch- (C2) und Englischkenntnisse (C1) in Wort und Schrift
- Versierter Umgang mit Microsoft 365 und digitalen Tools
- Kommunikationsstärke, Teamgeist und die Fähigkeit, ehrenamtliche Strukturen zu motivieren
- Bereitschaft zu gelegentlichen Einsätzen am Abend und an Wochenenden sowie Reisen
- Freude an der Zusammenarbeit mit Unternehmen, Kommunen, Politik und Verbänden
- Schachaffinität wünschenswert
Auch hier hat der Schachbund ins Volle gegriffen, und neben Hochschulabschluss (völlig gängige Anforderung) und mehrjähriger leitender Berufserfahrung im Verbandswesen (völlig nachvollziehbar) noch einiges draufgepackt. Etwas sonderbar finden wir, dass die Schachaffinität, also die Verwurzelung in der Schachszene nicht zwingend gefordert wird, sondern nur als wünschenswert bezeichnet wird. Für jemanden, der seit 50 Jahren in der Schachszene unterwegs, wäre es seltsam, einen Verantwortlichen zum Beispiel aus einer völlig anderen Sportart zu haben.
Besonders interessant sind die Rahmenbedingungen (Auszug):
- Arbeitsort: Berlin, Olympiapark (hybrides Arbeiten möglich)
- Beginn: nach Vereinbarung, sobald wie möglich
- Arbeitszeit: Vollzeit, unbefristet; flexible Arbeitszeitgestaltung
- Probezeit: 6 Monate
- Vergütung: nach Vereinbarung, bitte Gehaltsvorstellung angeben
Anders als die Trainerstellen wird die Funktion in Vollzeit ausgeschrieben, was nachvollziehbar ist. Die Stelle soll so schnell wie möglich besetzt werden, nachdem die Position derzeit vakant ist. Eine Probezeit von 6 Monaten wird vereinbart, was üblich ist. Der Arbeitsort ist der ziemlich abgelegene Olympiapark auf dem Berliner Olympiagelände, wo sich die Geschäftsstelle befindet. Besonders interessant ist, dass die Vergütung nicht festgelegt ist, sondern der Vorgang umgedreht wird, und nach den Gehaltsvorstellungen der Bewerber gefragt wird.
Wir meinen, dass es nicht ganz leicht sein wird, hier einen passenden Bewerber oder eine Bewerberin zu finden, da die Anforderungen und verlangten Qualifikationen umfangreich sind. In jedem Fall wünschen wir dem Deutschen Schachbund viel Erfolg bei der Suche!