
Schach & Girls
Vor einigen Wochen habe ich die Broschüre „Schachtraining für Girls“ herausgegeben und zwei weitere Broschüren angekündigt. Diese sind nun erschienen. Während sich die erste Broschüre an Trainer wandte, sind die beiden folgenden für das Eigentraining von Mädchen gedacht. Ab dem Alter von ca. 10 Jahren kann man davon ausgehen, dass interessierte Schachspieler/innen zumindest bedingt eigenständig mit einem solchen Heft trainieren können.
„Schachtraining für Girls (3)“ geht einen Schritt höher und zeigt Beispiele und Taktik-Aufgaben aus Partien von Mädchen von den Deutschen Jugendmeisterschaften 2025 in den Altersklassen von u10w bis u16w. Wieder sind die Aufgaben und Beispiel jeweils mit einer Frage oder Aufgabe verbunden.
Für beide Broschüren gilt, dass anders als übliche Taktikaufgaben-Sammlungen nicht die Lösung im Vordergrund steht, sondern Verständnis und Entscheidungsfindung. Oft wird der letzte Zug genannt und die Leserinnen sollen herausfinden, was dieser bewirkt oder verändert hat.
Das pädagogische Ziel ist, die Girls dort abzuholen, wo sie stehen, statt ihnen Lektionen vorzusetzen, die wenig Bezug auf ihre schachliche Umgebung und ihr praktisches Spiel haben. Lernen aus der Praxis (aus den Fehlern Anderer, grins!) für die Praxis ist das Ziel.
Alle Broschüren haben ein übersichtliches Layout, Vollnotation und Diagrammbeschriftung rundum und sind somit lesefreundlich. Alle wieder mit 52 S. DIN A4; Preis 7,00 €.
Die KI hat das Fehlen von Literatur für Mädchen bemängelt. Nun wird sich zeigen, ob das nur eine oberflächliche Betrachtung war oder mein Versuch zumindest eine kleine Verbesserung bringen mag. Mal sehen, ob das auch von den Aktivisten des „10.000 € Projekt“ beachtet wird.
Zwei weitere Broschüren mögen den Leser erstaunen, nämlich
„Schachtraining für Boys (1)“und „(2)“.
Die habe ich überwiegend aus drei Gründen herausgebracht.
1.) Ist das verwendete System mit seinen Fragestellungen auch für Boys gut und eine Ergänzung zum üblichen Taktiktraining. Testleser haben sich dazu sehr positiv geäußert
2.) Ist es interessant zu sehen, ob Akzeptanz und Nutzung unterschiedlich sind. Dies ist ein kleiner Indikator für das Training von Boys und Girls.
3.) Zeigen „Schachtraining für Boys (1) und (2)“ den Unterschied der Spielstärke zwischen Boys und Girls deutlich für jeden, der ein wenig spielen kann und unvoreingenommen ist. Ich habe den Verdacht, dass sich kaum jemand jemals die Mühe gemacht hat, sich solche Partien anzuschauen und diesen Eindruck in sein Urteil einzubeziehen. Der Unterschied ist nämlich krass und kann nicht mit allerlei kleinteiligen „Barrieren“ wie „weniger Wettbewerbs-Interesse“ oder „sexistischer Erziehung“ erklärt werden. Der Teddybär der Boys mag stärker sein als das Püppchen der Girls, aber wie kann das bewirken, dass die Girls so viel schwächer spielen, noch auf Bundesebene so einfache Fehler machen, so häufig Figuren einstellen und oft schon an der Eröffnung scheitern? Das ist kaum zu glauben und zumindest sollte durch ein geeignetes Training ein erheblicher Teil des Unterschieds zu eliminieren sein.
Aber welche Art von Training ist nötig und wichtiger noch, was wissen wir überhaupt über das Training von und für Kinder der jüngsten Altersklassen? Auf diese Fragen werde ich in einigen Tagen näher eingehen. Alle Interessenten sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen.