
Paul Meyer-Dunker Landespräsident des Berliner Schachverbands
Am 21. Oktober hat Paul Meyer-Dunker, amtierender Präsident des Berliner Landesverbands eine Pressemitteilung zur Lage im DSB herausgegeben, und zugleich mitgeteilt, dass er nicht für eine erneute Kandidatur bereitsteht.
Zum einen aus persönlichen Gründen, Zitat: „Nach einiger Überlegung stehe ich dafür aber nicht zur Verfügung. Beruflich habe ich, nachdem ich im Mai alles auf ein potenziell zeitaufwendiges Ehrenamt ausgerichtet hatte, inzwischen die Weichen anders gestellt. In meiner Tätigkeit als Angestellter habe ich nun keine Stunden reduziert, in meiner selbstständigen Tätigkeit habe ich nach der Wahlniederlage im Mai vermehrt Aufträge angenommen und meine Planungen dort für 2026 sind inzwischen mit einem solchen Ehrenamt nur noch schwer zu vereinbaren.“
Aber auch aus „politischen“ Gründen, Zitat: „Viel schwerer wiegt jedoch, dass meine Kandidatur einer nötigen Befriedung völlig abkömmlich wäre, wenn ich jetzt in eine „zweite Runde“ gehen würde. Es braucht jetzt keinen Kandidaten, der sich mit 51 – 65 % der Stimmen durchsetzt. Was es braucht ist ein Kandidat oder eine Kandidatin, mit dem oder der möglichst viele Leben können um die Situation zu befrieden. Denn der Schachsport hat aktuell riesiges Potenzial, von dem immer noch viel zu wenig gehoben wird. Darauf muss sich der Fokus schnellstmöglich wieder richten.“
Doch so viele Kandidaten für da Spitzenamt wird es wohl nicht geben, wie geht es also weiter? Auch hierzu informiert der Beitrag:
„Genau daran arbeite ich zusammen mit den Kollegen aus den anderen fünf antragstellenden Landesverbänden sowie inzwischen weiteren Landesverbänden, die sich dieser Planung angeschlossen haben. Neue Nachrichten hierzu wird es erst geben können, wenn das neue Team präsentiert werden kann. Der außerordentliche Bundeskongress des DSB wird dann voraussichtlich Anfang Februar 2026 stattfinden.“
Aus diesem Beitrag geht unseres Erachtens zweierlei hervor:
1. Es ist anscheinend nicht leicht, einen oder mehrere Kandidaten für eine Gegenkandidatur zu finden. insofern war der „Abwahlantrag“ vielleicht etwas übereilt. Ein bisschen so, wie wenn im Bundestag ein konstruktives Misstrauensvotum eingereicht würde, ohne Festlegung auf einen Gegenkandidaten, der die Geschäfte übernehmen könnte.
2. Das Wahlergebnis könnte knapp bleiben (Paul spricht von angestrebten 51 bis 65%), schon in Paderborn Ende Mai war es ja äußerst knapp. Aus unserer Sicht wäre der Sache nicht gedient, wenn eine ganz knappe Entscheidung nach dem Muster 51 zu 49% Prozent fallen würde, egal für welche Seite. Wünschenswert wäre natürlich, dass das künftige Präsidium (egal ob das bestehende oder ein neues) von einer breiten Mehrheit der Landesverbände getragen wird!
In jedem Fall werden wir die weitere Entwicklung interessiert verfolgen.