Rising Stars. KI-Bild von Grok
Bekanntlich schauen alle im Schach auf die Elozahl, und sie ist auch extrem wichtig, um die Spielstärke zu bewerten.
Da aber die monatliche Veröffentlichung der nackten Zahlen bei der FIDE gehobenen Ansprüchen nicht genügt, hat die Seite Live Chess Ratings eine gewissen Fankreis. Dort kann man wahlweise die besten Spieler über 2700 vergleichen, oder die Top 100 der Welt.
Und ein Register weiter findet sich dann die Übersicht über die besten Frauen.
Das gute an diesen Listen ist dass sie tagesaktuell geführt werden, bzw. oft direkt nach beendeter Partie die neue „Live-Rating“ eingetragen wird.

Soweit ist alles bekannt, doch weniger bekannt ist, dass die Tabelle auch noch interessante Auswertungsmöglichkeiten bietet, und auf diese wollen wir uns hier fokussieren.
Interessant sind die Werte hinter der Lupe: in der Spalte direkt dahinter ist angegeben, wie sich die Platzierung in der Weltrangliste in den letzten 12 Monaten verändert hat, und wiederum eine Spalte dahinter steht der summierte Elogewinn in den letzten 12 Monaten. Es ist offensichtlich, dass diese letzte beiden Spalten sehr interessant sind, wenn man die Aufsteiger (oder auch Absteiger) des Jahres (bzw. eben der letzten 12 Monate um genau zu sein) ermitteln möchte. Hierzu kann man die Liste auch durch Klick auf den Spaltenkopf sortieren.
Wie schaut es also aktuell für die letzten 12 Monate aus?
Spitzenreiter ist der Usbeke GM Jakhovir Sindarov mit einem Gewinn von 53 Elopunkten und einem Sprung von 31 (!) Weltranglistenplätzen nach oben. Wir meinen, dass der junge Mann (Geburtsjahr 2005) eine glänzende Zukunft vor sich hat.
Bei den Indern war es GM Nihal Sarin, der den größten Sprung nach oben gemacht, und zwar um 27 Plätze oder 35 Elopunkte.
Das selbe gilt für unseren GM Vincent Keymer, der das Kunststück geschafft hat, sich in dieser noblen Gesellschaft auf Platz dreei vorzuschieben, mit einem Eloewinn von 51,6 Punkten (!!) und einem Sprung von 20 Weltranglistenplätzen. Dies zeigt ganz deutlich, dass das Jahr 2025 für den endgültigen Durchbruch von Vincent in die Weltrangliste steht.
Nummer vier der Liste ist dann ein alter Bekannter, GM Anish Giri, der das World Grand Swiss gewonnen hat, sich damit für das Kandidatenturnier qualifiziert hat, und gerade seinen zweiten Frühling erlebt, da er 15 Plätze weiter oben liegt als vor 12 Monate. Mit 32 Jahren ist er nämlich nicht mehr der Jüngste!
Nun das selbe für die Top-Frauen, nur kürzer:

Sensationell ist der Aufstieg der erst 16-jährigen Anna Shukhmann, dies es geschafft hat, in nur 12 Monaten über 250 Elopunkte zu gewinnen, und über 400 Plätze auf der Weltrangliste zu gewinnen.
Doch auch die Niederländerin Eline Roebers kann sich mit plus 61 Elo und 65 Weltranglistenplätzen sehen lassen. Sie ist auch die einzige Spielerin aus dem Westen in dieser Liste.