Juni 2, 2025

7 thoughts on “Buchrezension: „Bobby Fischer and his world“ von IM John Donaldson

  1. Mir fällt eine Episode ein, als Fischer Evans schalt, zu oberflächlich zu analysieren: „You can’t fool me a bit“.

    Evans hatte eine Stellung in seiner Kolumne als remis gewertet, die aber recht schnell durch Zugzwang für Weiß verloren gegangen wäre, trotz schlechtem Läufer des Schwarzen.
    Fischer war oft sehr harsch, wenn jemand oberflächlich analysiert hatte.

  2. Vielen Dank für die informative Rezession. Diese interpretiere ich als klare Kaufempfehlung.
    Die Einführung einer Rubrik „Rezension von Schachbüchern“ finde ich sehr gut.

    Für den durchschnittlichen Vereinsspieler wie mich ist es oft schwer abzuschätzen ob ein Buch für mein Spielniveau geeignet oder zu schwierig ist.
    Deswegen als Anregung; wenn möglich wäre eine Einschätzung ab welcher Spielstärke das Buch in etwa geeignet ist hilfreich.

    1. Da es sich hier im wesentlichen um eine Biographie handelt, wenn auch mit 99 kommentierten Partien, eignet sich das Buch vor allem für historisch Interessierte.

      1. Über Fischer habe ich jedes denkenswerte Buch erworben, ebenso übrigens im Kunstbereich über Picasso.
        In Paris im Picasso-Museum habe ich mein letztes Geld einst für eine weitere Biographie ausgegeben, da durfte bis zum Abflug nichts mehr dazwischen kommen!

        Fischers Genauigkeit ist mittlerweile durch Carlsen mehr als gedopt worden. Aber für seine Zeit war Fischer phänomenal.

        1. Etwas störend ist tatsächlich die bis heute vor allem in den USA andauernde und übermäßige Heldenverehrung von Bobby Fischer. Da gibt es wirklich Fans, die davon überzeugt sind, dass er bis heute der genialste Spieler aller Zeiten war. Dabei wäre er vermutlich schon von Kasparow im Match geschlagen worden, ganz sicher aber vom genialen Magnus Carlsen. Ein weiser Satz dazu lautet: man kann immer nur die Spieler ihrer Generation miteinander vergleichen. Rückwirkende Vergleiche sind sinnlos.

          1. Die Glorifizierung von besonders Kreativen stört eigentlich immer.
            Es gibt da keinen Gott.

            Im Schach muß man auch immer bedenken, welche Aura ein Spieler mitbringt. Diese besondere Aura hatten alle Grössen wie Fischer, Karpov , Kasparov.
            Ich erinnere ein Szene, in der Fischer den Turniersaal betrat. Das wirkte recht einschüchternd.
            Die ganz jungen Spieler, die heutzutage sehr früh übers Internet geschult sind, haben wohl wenig Angst vor Carlsen und können weitestgehend ihre Möglichkeiten zeigen.

  3. Mir gefällt das Buch auch ausnehmend gut.

    Erwähnt werden sollte allerdings, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Biographie handelt, sondern um ein Werk, das gezielt weniger erforschte Momente von Fischers Schachkarriere beleuchtet, dabei beispielsweise bislang unbekannte Partien mitteilt und auch sonst viel Neues bietet. „Bobby Fischer für Fortgeschrittene“ sozusagen.

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