
Bereits 2023 zog Vincent Keymer große und kleine Zuschauer ins Willy-Brandt-Haus. Photo: Meyer-Dunker
Mit freundlicher Genehmigung des Berliner Schachverbands veröffentlichen wir deren Vorschau zur Bundesliga-Endrunde im April 2026 in Berlin.
Anders als beim Saisonfinale in Berlin 2021 wird diesmal im Willy-Brandt-Haus gespielt – einem bundesweit bekannten Veranstaltungsort und Sitz der SPD-Parteizentrale. „Ein großartiges Spiellokal“, sagt Markus Schäfer, Präsident des Schachbundesliga e.V.
Die Endrunde ist eine von zwei großen Veranstaltungen des organisierten Schachs im kommenden Jahr. Neben dem Schachgipfel (16.-26. Juli 2026) in Dresden, bei dem zwölf Deutsche Meisterschaften ausgetragen werden, markiert die zentrale Endrunde in Berlin den zweiten sportlichen Höhepunkt des Schachjahres. Zahlreiche Weltklassespieler und einige Dutzend Großmeister werden in Berlin um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft bzw. gegen den Abstieg aus der stärksten Liga der Welt kämpfen.
Für den Berliner Schachverband hat die Endrunde besondere Bedeutung: Sie fällt exakt mit dem 125-jährigen Jubiläum des Landesverbands zusammen. Am 26. April 1901 gegründet, wird der Verband das Jubiläum im Rahmen der Endrunde feiern – gemeinsam mit dem Bundesligisten Schachfreunde Berlin, der als Mitorganisator auftritt. Beide hatten sich gemeinsam um die Ausrichtung beworben und den Zuschlag erhalten. Aus dem Veranstaltungsreigen zum Jubiläum des Berliner Verbands wird die dreitägige Bundesliga-Zentralveranstaltung herausragen.
Geplant ist nicht nur Bundesliga-Schach. „Wir bereiten aktuell weitere Turniere und Veranstaltungen im Rahmen des Bundesliga-Wochenendes vor. Die Bandbreite reicht von verschiedenen Angeboten wie Jugendturnieren bis zur 125-Jahr-Feier des Berliner Schachverbandes “, sagt Paul Meyer-Dunker, Präsident des Berliner Schachverbands. Ziel sei ein umfangreiches Rahmenprogramm für Besucher.
Die Rückkehr des traditionsreichen Lasker-Blitzturniers, das bei früheren Endrunden für große Teilnehmerfelder sorgte, ist geplant. In diesen Teil des Programms soll der Niedersächsische Schachverband (NSV) eingebunden werden. Das Lasker-Blitzturnier soll auch als offene Landesblitzmeisterschaft von Niedersachsen firmieren. Das Format würde zusätzliche Gäste anziehen und Besuchern Gelegenheit geben, selbst zu spielen. Ob es sich in den straffen Zeitplan des dreitägigen Finales einbinden lässt, ist noch offen
Nicht Teil der Berliner Endrunde ist diesmal die Frauenbundesliga, mit der die zentrale Schlussrunde zuletzt gemeinsam in Deggendorf durchgeführt wurde. Der Grund ist logistischer Natur: Im Willy-Brandt-Haus ist nicht genügend Platz, um zwei Bundesligen parallel auszutragen. Schäfer bedauert das: „Perspektivisch darf sehr gerne wieder gemeinsam mit der Frauenbundesliga gespielt werden.“ Die gemeinsame Endrunde mit der Frauenbundesliga in Deggendorf 2025 sei ein Erfolg gewesen.
Sportlich verspricht das Wochenende Hochspannung. Am Samstag, 25. April, kommt es zur voraussichtlich zentralen Begegnung im Meisterschaftsrennen, wenn Rekordmeister OSG Baden-Baden auf den Vizemeister SC Viernheim trifft – die beiden nominell mit Abstand stärksten Mannschaften der Liga. Auch im Kampf um den Klassenerhalt ist ein enges Rennen zu erwarten, das wahrscheinlich wie zuletzt erst am Schlusstag entschieden wird.
Schäfer zeigt sich mit Blick auf die Zukunft optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass wir auch künftig viele Spieljahre mit einer zentralen Endrunde abschließen.“ Für 2027 gebe es bereits Interesse – „von einem Verein, der 2027 sein hundertjähriges Bestehen feiert“
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