6 thoughts on “Sportschau: Die Dame wird oft nur auf dem Brett respektiert”
Ein ernüchternder Bericht. Das Thema ist uns sehr bewußt, deshalb bieten wir in unserer Schule neben allgemeinen Schachpausen auch reine Mädchenschachpausen an.
Hey, das ist schon traurig. Ich bin ein älterer Mann ,65 Lenze. Ich kann mir das aber vorstellen. Mit meinem, halb so alten Freund, habe ich es im Verein versucht. Wir sind beide Amateure, nur so, aus Freude am Schach. Trotz aller Werbung des Vereins , für jeden stehen die Türen offen usw., haben wir bald aufgegeben. Wir waren nicht willkommen!!!
Dort musste man Leistung bringen.
Es gab auch fast nur Männer.
Nur 2 Frauen. Die Trainerin für die Jugend und eine wirklich begabte ältere Dame.
Für junge Frauen….?
Ich sehe das etwas anders. Zunächst: Warum wird etwas, das vor über zehn Jahren passierte, nun Aufhänger eines Artikels? Nicht wie im Artikel steht „vor fast zehn Jahren“, laut DWZ-Liste spielt sie seit der Saison 2013/14 in Berlin (zuvor in Rheinland-Pfalz). Wer hat ein Interesse daran? Vielleicht Paul Meyer-Dunker, der sich mal wieder als „kritischer Geist“ und Reformer profilieren will – womöglich hat er diesen Artikel auch lanciert (bestehender Kontakt zwischen Helen Raab und Autor Simon Wenzel dabei auch möglich). Die Spielerin selbst, warum – danach fand sie anscheinend einen Berliner Verein in dem sie akzeptiert und integriert ist?
Die im Artikel dann ebenfalls erwähnte Lilli Hahn ist – jedenfalls was DWZ- und Elo-gewertete Partien betrifft – seit 2015 inaktiv. Zuletzt noch schottische Liga, laut Linkedin seit 2013 für Studium und nun Beruf vor allem in Schottland und später England, was weiß sie über die aktuelle Situation in Deutschland? Dazu recherchiert ein Journalist, der sonst vor allem über Fußball und auch über Politik schreibt, nicht!? Schachlich ist Lilli Hahn nun anscheinend vor allem Funktionärin und Organisatorin, es mag auf „Stimmen aktiver Spielerinnen“ beruhen. Da gibt es dann negative Erfahrungen (jede ist eine zu viel), aber wohl auch „neutrale“ und positive Erfahrungen.
Eigene ebenfalls nicht repräsentative Erfahrungen oder Anekdoten aus Ost- und Nordhessen: Bei einem regionalen Schnellturnier kam ich mit meiner Gegnerin ins Gespräch, sie erwähnte „zugereist (ebenfalls aus RLP), auf der Suche nach einem Verein an meinem neuen Wohnort“. Da konnte ich den Kontakt vermitteln (mehrere Spieler und Vorstandsmitglieder im selben Turnier). Sie wurde sehr freundlich empfangen, man war dabei etwas enttäuscht dass sie „nur am Vereinsleben teilnehmen“ und Mannschaftskämpfe weiterhin für ihren Heimatverein spielen wollte. Es ist dabei ein Verein mit bereits recht hohem Frauenanteil. In einem anderen Verein meiner aktuellen Liga ist eine ebenfalls zugereiste Spielerin offensichtlich voll in der ersten Mannschaft integriert. Das gibt es also jedenfalls auch – darüber „dick positiv berichten“ wäre aus meiner Sicht ebenso fragwürdig wie hier implizit „es gibt vor allem bis nur schlechte Erfahrungen“.
Auch andere Personenkreise machen vielleicht mal schlechte Erfahrungen, eher für den ländlichen Raum eventuell z.B. bei aus dem Ausland zugereist/Migrationshintergrund/noch eher schlechte Deutschkenntnisse. Eventuell auch „aus einer anderen deutschen Region, spricht nicht den lokalen Dialekt“. Das ist dann ebenso falsch, aber „Schachspieler sind nun einmal Menschen“ – Handlungsbedarf sehe ich da nicht. Quote für „nicht in Deutschland geboren“ wäre in höheren Ligen absurd, eigene Ligen für diesen Personenkreis verlangt wohl niemand. Es ist auch nicht überall der Fall: meine Mannschaft hat drei Stammspieler (zwei mit „deutsch klingenden Namen“) und mehrere Reservespieler mit Migrationshintergrund.
Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass es bei dem Thema gute wie schlechte Erfahrungen gibt, allerdings lässt die Tatsache, dass so wenige Frauen in Vereinen Mitglied oder aktiv sind, darauf schließen, dass die schlechten Erfahrungen der Frauen überwiegen!
Ich möchte mal unterstellen, dass die meisten männlichen Schachspieler sich gegenüber den eher selten antreffenden weiblichen Schachspielerinnen völlig korrekt verhalten. So erlebe ich es auch bei den Kinderschachgruppen, die ich betreue. Es gibt leider immer wieder Einzelfälle von männlichen Kindern (Erwachsene gibt es da sicherlich auch), die aus meiner Sicht fragwürdige Glaubenssätze verinnerlicht haben und an die Überlegenheit ihres Geschlechts glauben und dies der weiblichen Person gegenüber spüren lassen. Häufen sich dann dieses Vorfälle, dann ist es schon nachvollziehbar, dass Frauen, obwohl sie sich für Schach interessieren, dem Verein oder der Gruppe den Rücken kehren..
Solange der Anteil der Frauen in Gruppen und Vereinen so gering ist, ist die Aussicht auf eine gute Atmosphäre für Frauen eher weniger gegeben.
Als womöglich einziges rosa Zebra under den schwrz-weiß-gestreiften würde mir wahrscheinlich auch nicht so ganz wohl sein. Schachangebote nur für Frauen halte ich für sehr sinnvoll und effektiv. Wenn sich gleich eine ganze Frauengruppe einem Verein anschließt und damit die Frauenquote ordentlich steigt, dann sehe ich eine gute Chance für eiine gute Atmosphäre, in der sich beide Geschlechter wohl fühlen können.
Ich hab Simon Wenzel noch nie in meinem Leben gesehen und das erste Mal mit ihm Kontakt gehabt, als er mich für seine Recherche zu Sexismus im Schachsport kontaktiert hat. Aber ist sicher alles „lanciert“. Wenn ich gefragt werde, sag ich was ich denke. Wenn ich mich „profilieren“ wollen würde, hätte ich mir vermutlich was spannenderes gesucht, als Schachfunktionär zu werden.
Was für spannende Verrenkungen man sich antut, um dieses Thema immer wieder kleinzureden.
Ein ernüchternder Bericht. Das Thema ist uns sehr bewußt, deshalb bieten wir in unserer Schule neben allgemeinen Schachpausen auch reine Mädchenschachpausen an.
Hey, das ist schon traurig. Ich bin ein älterer Mann ,65 Lenze. Ich kann mir das aber vorstellen. Mit meinem, halb so alten Freund, habe ich es im Verein versucht. Wir sind beide Amateure, nur so, aus Freude am Schach. Trotz aller Werbung des Vereins , für jeden stehen die Türen offen usw., haben wir bald aufgegeben. Wir waren nicht willkommen!!!
Dort musste man Leistung bringen.
Es gab auch fast nur Männer.
Nur 2 Frauen. Die Trainerin für die Jugend und eine wirklich begabte ältere Dame.
Für junge Frauen….?
Ich sehe das etwas anders. Zunächst: Warum wird etwas, das vor über zehn Jahren passierte, nun Aufhänger eines Artikels? Nicht wie im Artikel steht „vor fast zehn Jahren“, laut DWZ-Liste spielt sie seit der Saison 2013/14 in Berlin (zuvor in Rheinland-Pfalz). Wer hat ein Interesse daran? Vielleicht Paul Meyer-Dunker, der sich mal wieder als „kritischer Geist“ und Reformer profilieren will – womöglich hat er diesen Artikel auch lanciert (bestehender Kontakt zwischen Helen Raab und Autor Simon Wenzel dabei auch möglich). Die Spielerin selbst, warum – danach fand sie anscheinend einen Berliner Verein in dem sie akzeptiert und integriert ist?
Die im Artikel dann ebenfalls erwähnte Lilli Hahn ist – jedenfalls was DWZ- und Elo-gewertete Partien betrifft – seit 2015 inaktiv. Zuletzt noch schottische Liga, laut Linkedin seit 2013 für Studium und nun Beruf vor allem in Schottland und später England, was weiß sie über die aktuelle Situation in Deutschland? Dazu recherchiert ein Journalist, der sonst vor allem über Fußball und auch über Politik schreibt, nicht!? Schachlich ist Lilli Hahn nun anscheinend vor allem Funktionärin und Organisatorin, es mag auf „Stimmen aktiver Spielerinnen“ beruhen. Da gibt es dann negative Erfahrungen (jede ist eine zu viel), aber wohl auch „neutrale“ und positive Erfahrungen.
Eigene ebenfalls nicht repräsentative Erfahrungen oder Anekdoten aus Ost- und Nordhessen: Bei einem regionalen Schnellturnier kam ich mit meiner Gegnerin ins Gespräch, sie erwähnte „zugereist (ebenfalls aus RLP), auf der Suche nach einem Verein an meinem neuen Wohnort“. Da konnte ich den Kontakt vermitteln (mehrere Spieler und Vorstandsmitglieder im selben Turnier). Sie wurde sehr freundlich empfangen, man war dabei etwas enttäuscht dass sie „nur am Vereinsleben teilnehmen“ und Mannschaftskämpfe weiterhin für ihren Heimatverein spielen wollte. Es ist dabei ein Verein mit bereits recht hohem Frauenanteil. In einem anderen Verein meiner aktuellen Liga ist eine ebenfalls zugereiste Spielerin offensichtlich voll in der ersten Mannschaft integriert. Das gibt es also jedenfalls auch – darüber „dick positiv berichten“ wäre aus meiner Sicht ebenso fragwürdig wie hier implizit „es gibt vor allem bis nur schlechte Erfahrungen“.
Auch andere Personenkreise machen vielleicht mal schlechte Erfahrungen, eher für den ländlichen Raum eventuell z.B. bei aus dem Ausland zugereist/Migrationshintergrund/noch eher schlechte Deutschkenntnisse. Eventuell auch „aus einer anderen deutschen Region, spricht nicht den lokalen Dialekt“. Das ist dann ebenso falsch, aber „Schachspieler sind nun einmal Menschen“ – Handlungsbedarf sehe ich da nicht. Quote für „nicht in Deutschland geboren“ wäre in höheren Ligen absurd, eigene Ligen für diesen Personenkreis verlangt wohl niemand. Es ist auch nicht überall der Fall: meine Mannschaft hat drei Stammspieler (zwei mit „deutsch klingenden Namen“) und mehrere Reservespieler mit Migrationshintergrund.
Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass es bei dem Thema gute wie schlechte Erfahrungen gibt, allerdings lässt die Tatsache, dass so wenige Frauen in Vereinen Mitglied oder aktiv sind, darauf schließen, dass die schlechten Erfahrungen der Frauen überwiegen!
Ich möchte mal unterstellen, dass die meisten männlichen Schachspieler sich gegenüber den eher selten antreffenden weiblichen Schachspielerinnen völlig korrekt verhalten. So erlebe ich es auch bei den Kinderschachgruppen, die ich betreue. Es gibt leider immer wieder Einzelfälle von männlichen Kindern (Erwachsene gibt es da sicherlich auch), die aus meiner Sicht fragwürdige Glaubenssätze verinnerlicht haben und an die Überlegenheit ihres Geschlechts glauben und dies der weiblichen Person gegenüber spüren lassen. Häufen sich dann dieses Vorfälle, dann ist es schon nachvollziehbar, dass Frauen, obwohl sie sich für Schach interessieren, dem Verein oder der Gruppe den Rücken kehren..
Solange der Anteil der Frauen in Gruppen und Vereinen so gering ist, ist die Aussicht auf eine gute Atmosphäre für Frauen eher weniger gegeben.
Als womöglich einziges rosa Zebra under den schwrz-weiß-gestreiften würde mir wahrscheinlich auch nicht so ganz wohl sein. Schachangebote nur für Frauen halte ich für sehr sinnvoll und effektiv. Wenn sich gleich eine ganze Frauengruppe einem Verein anschließt und damit die Frauenquote ordentlich steigt, dann sehe ich eine gute Chance für eiine gute Atmosphäre, in der sich beide Geschlechter wohl fühlen können.
Ich hab Simon Wenzel noch nie in meinem Leben gesehen und das erste Mal mit ihm Kontakt gehabt, als er mich für seine Recherche zu Sexismus im Schachsport kontaktiert hat. Aber ist sicher alles „lanciert“. Wenn ich gefragt werde, sag ich was ich denke. Wenn ich mich „profilieren“ wollen würde, hätte ich mir vermutlich was spannenderes gesucht, als Schachfunktionär zu werden.
Was für spannende Verrenkungen man sich antut, um dieses Thema immer wieder kleinzureden.