September 13, 2025

5 thoughts on “Alle Partien unentschieden – Ist Fernschach tot?

  1. In der Tat – ich sehe beim Fernschach inzwischen keinerlei Sinn mehr.

    Aber ich bin gespannt auf diejenigen, die anderer Meinung sind und diese auch überzeugend begründen können.

  2. Beim Thema „Fernschach“ stellt sich die Differenzierung, ob mit erlaubtem (!!!) Engine-Gebrauch gespielt wird (Das betrifft die übergroße Mehrheit der Turnierangebote beim Deutschen Fernschachbund) oder ob auf einer Online-Webseite Fernschach gespielt wird, für die ein generelles Engine-Benutzungsverbot gilt.

    Ich z.B. spiele seit 10 Jahren schon auf einer ausländischen = fremdsprachigen Webseite Fernschach, wo ein striktes Engine-Verbot gilt: Wird dort bei Spielern Engine-Brauch detektiert, werden solche Spieler von der Webseite verbannt.

    Fernschach spielen – unter gleichen Bedingungen – dass alle – wie beim Nahschach – nur durch menschliches Kalkulieren gewinnen, Remis spielen oder verlieren, das finde ich ganz toll und das ergänzt sich sehr gut mit meinem Vereinsschach sowie mit informellen privaten Schachtreffen bei uns in der Stadt.

    Trotzdem verfolge ich sehr interessiert mit, was der Deutsche Fernschachbund alles für Angebote macht, – rein theoretisch – interessiert mich das schon sehr!

    Aber wie gesagt: „Ich habe keine Engine“ + „Ich will auch keine Engine erwerben.“ + „Vor allen Dingen will ich auch keine Engine benutzen!“

    Ich habe da so meine klaren Prinzipen!
    Wir kommen dann halt nicht auf einen Nenner.

    1. Vielleicht ist Fernschach auch einfach nur ein Zeitvertreib von älteren Herren, die sich nicht mehr ans Brett trauen. Aber wenn ich lese, dass Partien nur noch deshalb gewonnen werden, weil ein Gegner stirbt, oder weil man eine Variante verwechselt hat, dann sollte man sich wohl grundsätzlich fragen, ob die Sache noch Sinn macht. Manche analysieren sogar mit mehreren Engines, habe ich gelesen. Also der Wettbewerbscharakter ist hier aus meiner Sicht nicht mehr gegeben!

  3. Fernschach ist nun mal Fernschach. Dort war schon immer der Einsatz aller Hilfsmittel erlaubt. Früher waren es Bücher, dann kamen Computer dazu, alle in inzwischen in Hardware gegossenes Schachwissen. Und auch menschliche Hilfe in Form von Großmeistern. Man erinnere sich an Joop van Oosterom.
    beim heutigen Fernschach geht es nicht mehr um das pure Schachwissen sondern auch und vor allem um das Management der Ressourcen drumherum. Das ist zum einen die Zeit. Man spielt alle Partien des Bewerbs simultan. 16 Partien mit Zeitbegrenzung. Welches ist das beste Schachprogramm? Wie viele benutze ich, wie treffe ich die Wahl? Und dann die Rechenperformance. Wer hat Zugriff auf den schnellsten oder auch teuersten Rechner?
    Rein sportlich kann man Fernschach vielleicht mit dem Pferdesport* vergleichen. Man kann ein noch so guter Jockey oder Dressurreiter sein, ohne das beste Pferd kann man nicht gewinnen.

    Was den freiwilligen Verzicht auf Computer betrifft, so halte ich das für löblich aber idealistisch. Was ist eigentlich mit fremder Großmeisterhilfe? Wer glaubt das kontrollieren zu können?

    „Wird dort bei Spielern Engine-Gebrauch detektiert …“
    Einen zweifelsfreien Nachweis halte ich nur durch Augenzeugen für möglich. Oder will man eine Hausdurchsuchung durchführen? **

    *p.s. Der Pferdesport ist die einzige olympische Sportart, bei der es keine extra Frauenwettbewerbe gibt. Im Fernschach gibt es Damenturniere.

    *p.p.s. Ich glaube aber durchaus an die Ehrlichkeit der Mehrheit der Spieler.

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