
Die Schachfamilie Peglau, die in die Frauenbundesliga aufgestiegen ist, ist mittlerweile sehr bekannt. Bei Chemnitz ist übrigens die Schachfamilie Czäczine mit drei Spielerinnen sehr gut vertreten und in der Schachbundesliga spielt beim SV Hemer die Familie Trunz. Es ist mir eine Ehre, diese euch vorzustellen!
1) Die Schachfamilie Trunz besteht aus wie vielen Mitgliedern?
Unsere Schachfamilie besteht aus Sebastian (Vater), Elena (Mutter), Michelle (17), Tamila (14), Daniel (9) und Tatiana Kuznetsova (Oma).
2) Wie kamt ihr zum Schach?
Elena hat vor allem in ihren jüngeren Jahren Schach gespielt und wurde u.a. Moskauer Jugendmeisterin. Während ihres Studiums in Bonn hat sie mit Schach aufgehört und erst vor kurzer Zeit wieder damit angefangen. Tatiana hat Michelle mit 7 Jahren Schach beigebracht und sie auch in den ersten Jahren trainiert. Als Tamila 6 Jahre alt war, hat sie auch angefangen, sich für Schach zu interessieren. Daniel begann bereits mit 5 Jahren.
3) Wie oft trainieren die Mädchen, wer sind ihre Trainer?
Michelle und Tamila trainieren – wenn möglich – täglich ca. 2 Stunden Schach. Sie werden durch ihre Mutter Elena, durch ihren Vereinstrainer Jonas Gallasch (SG Porz) und durch ihre Heimtrainer (via Skype) trainiert. Außerdem schauen sie gerne die Chessence-Kurse von Niclas Huschenbeth.
4) Die Mädchen spielen ja oft Weltmeisterschaften und Europameisterschaften mit, müssen andere Hobbys da nachstehen?
Michelle und Tamila haben viele andere Interessen und Hobbies, wie z.B. Turnen, Klavier, Schauspiel, Taekwondo und Malen. Dadurch, dass Schach (und auch Schule) mehr und mehr Zeit in Anspruch nimmt, mussten die anderen Hobbys reduziert bzw. teilweise auch aufgegeben werden.
5) Spielt die Oma auch noch Schach?
Tatiana spielt mittlerweile hauptsächlich Schach im Internet oder Schnellschachturniere im Verein.
6) Wie stehen die Chancen auf den Erhalt der Frauen-Bundesliga, es stehen noch drei Runden an?
Wir stehen mit dem SV Hemer aktuell auf dem letzten Platz, die Ausgangslage könnte also besser sein. Aber solange wir noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt haben, werden wir alles dafür geben.
7) Früher gab es Deutsche Fußball-Familienmeisterschaften, da mussten alle Spieler aus einer Familie sein. Es gibt Deutsche Familienmeisterschaften, da genügen zwei Spieler. Was halten Sie von einer Meisterschaft mit 6 Spielern?
6 Spieler aus einer Familie wären auf jeden Fall zu viel, dann würde es ja nur noch wenige Teams geben. Aber ein Turnier mit drei statt zwei Spielern aus einer Familie wäre schon interessanter.
8) An welches Turnier erinnert ihr euch besonders gerne zurück?
Michelle: Ich erinnere mich besonders gerne an meine erste WM 2023 in Italien zurück, bei der ich den 6. Platz erreicht habe. Ein weiteres Highlight für mich war der European Chess Club Cup in Serbien, bei dem ich für die SG Solingen spielen durfte und viel Erfahrung gegen Top-Spielerinnen (wie z.B. Vaishali Rameshbabu) sammeln konnte.
Tamila: Bis heute erinnere ich mich gerne an meine erste EM 2018 in Riga, bei der ich Fünfte wurde. Besonders schön fand ich auch das von Wadim Rosenstein organisierte WR Chess Juniors 2023 in Düsseldorf, bei dem ich zusammen mit den anderen Teilnehmern mit Boris Gelfand und Elisabeth Pähtz trainieren durfte.