
Symbolbild Gemini KI
Priscilla DiLaura ist eine beeindruckende und vielseitige Persönlichkeit: Sie ist erfolgreiches Model, Immobilienmaklerin, Schauspielerin und seit 2025 auch Bewohnerin von Mallorca. Wodurch sie uns jedoch aufgefallen ist, das ist ihr Interesse am Schachsport. Obwohl sie erst im letzten Jahr mit dem Schachspielen begonnen hat, gelang es ihr laut Pressemeldung in kürzester Zeit, ihre Spielstärke zu verbessern – eine achtbare Leistung! Natürlich denkt man in dem Zusammenhang unwillkürlich an Beth Harmon!
Nun steht sie vor dem ersten Höhepunkt ihrer Karriere: Priscilla DiLaura tritt für Spanien bei einer Schachmeisterschaft im amerikanischen Las Vegas an. Ihre Teilnahme unterstreicht ihre Leidenschaft für das Schachspiel. Allerdings ist sie dort die einzige von zwei Spielern ohne internationales Rating, wie die Teilnehmerliste zeigt. Das Turnier dauert übrigens nur 5 Runden. Ob sie sich wirklich in einem so starken Feld behaupten kann, bleibt abzuwarten.
Besonders bemerkenswert ist dabei, dass Priscilla DiLaura nicht nur durch ihr Äußeres auffällt, sondern vor allem durch ihre analytischen Fähigkeiten und ihre strategische Denkweise. Sie verkörpert damit ein modernes Bild einer Frau, die sich in verschiedenen Bereichen behaupten kann und dabei stets offen für neue Abenteuer bleibt. Wer hätte gedacht, dass sie ohne internationale Erfahrung im Schach gleich ein Turnier in Las Vegas spielt (das am 4. Juni beginnt)!
Sie selbst kommentiert das wie folgt: „Ja, es ist mein erstes offizielles Turnier. Ich möchte eine starke Einstiegswertung erreichen und künftig regelmäßig an großen Turnieren teilnehmen – besonders in den USA. Es geht nicht darum, früh anzufangen – sondern groß zu denken und konsequent zu handeln.„
Ihre Immobilienseite ist übrigens exklusiv – dort werden Objekte zwischen 400.000 Euro und 15 Million Euro angeboten. Ihr Büro liegt in Santa Ponsa!
„Beeindruckend und vielseitig“? Mir fallen da ein paar ganz andere Attribute ein.
Es sieht so aus, als ob die Dame den Mund etwas zu voll genommen hat, und es reicht ein Blick auf die Turniertabelle: Satte *null* Wertungspunkte aus neun Runden (nicht nur fünf!) sind nun wirklich keine „starke Einstiegswertung“, oder?
Mal ganz davon abgesehen hat sie nicht als Spanierin, sondern für den US Bundesstaat Kalifornien (CA) gespielt…
Wo bleiben hier die echten Fakten, fragt man sich. Und bis die geklärt sind, kann man Priscillas Selfies auf ihrem Instagräm besuchen und ihr zu dick aufgetragenes Lipgloss bewundern. Wenn sie denn nicht auch noch bei ihrem Namen die Realitäten verbogen hat und in Wirklichkeit Petra heisst.
Sie hat tatsächlich ein sehr schlechtes Ergebnis erzielt, und liegt hinten in der Tabelle. https://www.vegaschessfestival.com/live/results/
Dennoch fanden wir die Geschichte bemerkenswert, weil sie wie aus einem Märchen ist. Nur als es um den Erfolg ging, endete das Märchen!
Antwort von Priscilla DiLaura
Zunächst möchte ich mich herzlich bei Gerald für den wertschätzenden Artikel bedanken.
Was die kritischen Kommentare betrifft, bin ich ehrlich gesagt überrascht vom Tonfall und Inhalt. Persönliche Angriffe und herablassende Bemerkungen sagen in meinen Augen mehr über die Verfasser aus als über mich.
Ich habe nie behauptet, dieses Turnier zu gewinnen – mein Ziel war es, gegen starke Gegner*innen anzutreten, Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Und genau das habe ich getan. Es ist kein Zeichen von Schwäche, mit einem mutigen Schritt auf ein hohes Niveau zu gehen – im Gegenteil, es zeugt von Ambition und Leidenschaft. Wer ernsthaft Schach spielt, weiß: Eine Tabelle zeigt nicht immer die ganze Geschichte.
Ich habe aus jeder Partie etwas mitgenommen, und ich werde gestärkt zurückkehren. Mehrere erfahrene Spieler vor Ort haben mir bestätigt, dass meine Ideen am Brett Potenzial zeigen – auf diesen Rückhalt und diese Entwicklung bin ich stolz.
Manchmal ist der Mut, sich früh Herausforderungen zu stellen, der erste Schritt zu echtem Wachstum.
Mit freundlichen Grüßen
Priscilla DiLaura
Hallo Priscilla. vielen Dank für die Rückmeldung, die ich zu schätzen weiß. Es ist gut, wenn die Betroffene selbst etwas dazu schreibt. Ich bin der Meinung, dass es eine tolle Sache ist, wenn man sich als Anfänger(in) traut, gleich ein starkes Turnier zu spielen. Ich bin Großmeister, spiele seit 50 Jahren Schach, und habe in meinem Leben sicher 100 Turniere gespielt. Es ist klar, dass man auf dem ersten Turnier nicht erfolgreich ist, es sei denn man hätte außergewöhnliches Talent. Tatsächlich fand ich den Kommentar von Satir anmaßend und verletzend, ich wollte ihn aber auch nicht zensieren, und habe ihn daher freigegeben, was vielleicht ein Fehler war. Er zeigt wieder einmal auf, dass es im Schach auch (aber nicht nur) Spieler gibt, die eher frauenfeindlich unterwegs sind. Wir haben im Deutschen Schachbund das erklärte Ziel, den Frauenanteil zu erhöhen, und da müsste man sich über jede Frau freuen, die sich entschieden hat, die Welt des Schachs zu entdecken. Stattdessen kommen dann solche Kommentare, die alles andere als hilfreich sind…
Ich kann Ihnen gerne ein Buch zum Schachtraining empfehlen, das ich für außergewöhnlich gelungen halte, und zwar „SchachTraining“ von Heinz Brunthaler, erschienen im Jugendschachverlag. Ich lese dieses Buch gerade, und werde es in Kürze auf dieser Seite rezensieren. Das Gute an dem Buch ist, dass es sehr systematisch an das Thema herangeht, und auch abgrenzt, WAS man auf den jeweiligen Stufen der Spielstärke trainieren sollte. Das Buch legt also die theoretischen Grundlagen für Schachtraining. Des weiteren gibt es vom selben Autor und aus demselben Verlag noch drei Trainingsbücher „Hand- und Arbeitsbuch für den Schachtrainer“ mit vielen Übungsbeispielen sowie das Buch „Schachtraining für Kids“ ebenfalls mit vielen Diagrammen zum Üben. Der Autor ist langjähriger Nachwuchstrainer und hat in dem Bereich große Erfahrung, zugleich ist er aber auch ein forschender Geist, der sich kritisch mit der Materie auseinandersetzt, und diese Kombination gefällt mir.
Des weiteren würde ich unbedingt empfehlen, täglich Taktikaufgaben auf Lichess oder chess.com zu lösen, weil das die Spielstärke wirklich stark verbessert. Denn ohne gutes taktisches Gespür geht nichts im Schach!