
Die Saison 2024/25 der Schachbundesliga ist beendet. Mit einer gemeinsamen zentralen Endrunde der Bundesliga und der Frauenbundesliga in Deggendorf ging die Spielzeit am vergangenen Wochenende zu Ende.
Das Konzept der zentralen Endrunde hat sich bewährt: Die Atmosphäre vor Ort war hervorragend und die Organisation durch den Gastgeber SV Deggendorf äußerst professionell.
Bundesliga:
Unser Männerteam traf am 13. Spieltag auf die OSG Baden-Baden. Auch ohne Caruana, Anand & Co. trat Baden-Baden mit einem beeindruckenden Legendenteam rund um Shirov, Kazimdzhanov und Bacrot an. Deizisau hielt stark dagegen und musste sich nur knapp mit 3,5:4,5 geschlagen geben.
Am Spitzenbrett spielten Vincent Keymer und Dmitrij Kollars eine recht ruhige Partie, die remis endete. Tamás Bánusz besiegte Shirov, während Blübaum, Kamsky, Graf und Köllner jeweils halbe Punkte beitrugen. Gledura und Dautov mussten sich hingegen leider geschlagen geben.
Am Folgetag gelang Deizisau ein klarer 6,5:1,5-Sieg gegen den SV Mülheim Nord. Die Mülheimer, gemeinsam mit Bad Mergentheim und den bereits zurückgezogenen Kielern, müssen die Liga verlassen.
Gledura, Kamsky, Dautov, Graf und Köllner feierten jeweils einen vollen Punktgewinn. Am Spitzenbrett erkämpften David Navara und Daniel Fridman gegen unser Nationalmannschaftsduo Blübaum und Kollars zwei halbe Punkte. Auch Tamás Bánusz remisierte.
Einen schönen Erfolg feierte Deizisau am letzten Spieltag gegen den fast ausschließlich aus kroatischen Spielern bestehenden SK Kirchweyhe. Sieben Partien endeten remis; den entscheidenden Siegpunkt holte Benjamin Gledura gegen Borki Predojević. Besonders sehenswert war Gleduras Zug 20. Txc5!, der den schwarzen Turm von der Verteidigung des Sf6 ablenkte. Nach 20. …Txc5 folgte 21. Sxf6 gxf6 22. Lxd4 mit entscheidendem Vorteil für Weiß.
Der Endstand der Bundesliga lautet wie folgt:
Zwischen den Runden nutzten die Teams die Gelegenheit, den Teamgeist bei einem gemeinsamen Essen von Männer- und Frauenteam weiter zu stärken.
Frauenbundesliga:
Auch unser Frauenteam absolvierte einen Dreifachspieltag. Unsere Aufstellung: Hanna Marie Klek, Zoya Schleining, Evgeniya Doluhanova, Elena Köpke, Vera Nebolsina und Fiona Steil-Antoni.
Das Mannschaftsbild ergänzen Marina Noppes sowie Angelika Valkova, die vor Ort an der Seite von GM Ilja Zaragatski für den SV Viernheim von der Veranstaltung streamte.
In Runde 9 ging es gegen den starken SC Schwäbisch Hall, gespickt mit georgischen Großmeisterinnen. Die 1,5:4,5-Niederlage war daher nicht unerwartet. Hanna Marie Klek überzeugte mit einem Sieg gegen Nino Batsiashvili, während Elena Köpke ein Remis beisteuerte.
Anschließend trafen wir auf die OSG Baden-Baden, unter anderem mit den deutschen Spitzenspielerinnen Elisabeth Pähtz, Dinara Wagner und Josefine Heinemann. Unser Team schlug sich tapfer und unterlag nur knapp mit 2,5:3,5. Besonders stark war Zoya Schleinings Sieg über Elisabeth Pähtz, auch wenn Schleining von einem Einsteller von Pähtz profitierte; Remisen steuerten Hanna Marie Klek, Vera Nebolsina und Evgeniya Doluhanova bei.
Am letzten Spieltag stand das Duell gegen den Tabellenletzten FC Bayern München an. Das 3:3 war etwas überraschend, aber nicht weiter dramatisch. Die Siege holten Hanna Marie Klek und Vera Nebolsina; je ein Remis holten Zoya Schleining und Evgeniya Doluhanova.
Besonders erwähnenswert ist Elena Köpkes Partie: Ihre Gegnerin Jasmin-Denise Schloffer fand mit Schwarz den schönen Zug Sxe4!!. Der Bauer ist gratis, denn nach Txe4 folgt der Läuferspieß mit …Lf5.
Am Ende der Saison belegte unser Frauenteam den 8. Platz – mit sicherem Abstand zu den Abstiegsrängen. Herzlichen Glückwunsch an den neuen Meister SC Bad Königshofen!
Dank und Ausblick
Wir bedanken uns herzlich bei allen Spielerinnen und Spielern sowie Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen dieser Saison beigetragen haben.
Ein besonderer Dank gilt auch unserem Sponsor, der Firma POWERJames GmbH aus Mannheim (Hersteller von Wallboxen), für die wertvolle Unterstützung während der gesamten Spielzeit.
Mit Vorfreude blicken wir auf die kommende Saison 2025/26, in der wir hoffentlich erneut mit zwei starken Bundesligateams an den Start gehen werden.
Insbesondere in der Bundesliga werden die Karten neu gemischt: Der Sponsor des Düsseldorfer SK plant, sein finanzielles Engagement deutlich zu reduzieren. Nach Angaben von Teamchef Jan Werner ist ein Verbleib in der 1. Liga geplant, allerdings mit deutlich veränderter Mannschaft.
Wir dürfen gespannt sein, mit welcher Aufstellung und welchen Ambitionen Deizisau in die neue Saison starten wird!