
Nach einem Bericht der Norddeutschen Rundschau vom 31. Juli wurde von Schülern der Klaus-Groth-Schule in Kiel ein Wettkampf im Unterwasserschach ausgetragen, mit durchaus pädagogischem Ansatz.
Tim aus Kiel taucht auf. „Schach“, ruft er seiner Spielpartnerin zu. Kaum hat er Luft geholt, taucht die Neunjährige erneut ab. „Sie kann immer noch gewinnen“, sagt Tim und taucht selbst wieder ab, da Jamie nach ihrem Zug an der Oberfläche ist.
Die beiden nehmen erstmals an einer Tauchschach-Challenge teil, organisiert von der Klaus-Groth-Schule im Schwimmbecken der Max-Planck-Schule in Kiel. Holger Hansen hat die Idee aus London nach Deutschland gebracht. „Wir machen das für Schüler, die sich besonders hervorgetan haben.“
Tim spielt seit einem Jahr Schach und bietet bereits eine Schachpause für Mitschüler an. „Ich kann mich dadurch besser konzentrieren.“
Diese Entwicklung freut Holger Hansen und Techniklehrer Jens Kohler. Sie setzten das Projekt um und statteten Schachfiguren mit Magneten aus, damit sie am Beckengrund haften.
„Einige kaum beachtete Schüler bekamen durch Schach mehr Aufmerksamkeit“, erklärt Hansen. Schach stärkt das Selbstwertgefühl und verbessert das soziale Klima.
An der Klaus-Groth-Schule, einer „Deutschen Schachschule“, sind viele Schüler Schachfans, bei Turnieren meldet sich oft ein Fünftel der Schüler an. Geplant sind eine Tauchschach-AG und größere Events. „Ich wäre dabei“, sagt Tim.
Für Lehrer Holger Hansen geht es darum, Kinder durch das Spiel zu verbinden. „Das Spiel überbrückt Unterschiede.“ Die Schüler lernen, den anderen zu akzeptieren, beim Schach, beim Tauchen, im Leben. „Schachmatt“, ruft Tim am Ende der Partie. „Ist nicht schlimm, dass ich verloren habe“, sagt Jamie. Sie hält gut mit, auch beim Tauchen. Bereits vor dem nächsten Atemzug beginnt eine neue Partie.