
Aufsteiger Berlin Kreuzberg. Photo: Kreuzberg.
Mit freundlicher Genehmigung des Berliner Schachverbands veröffentlichen wir folgende Meldung:
Erstmals seit der Saison 2018/2019 ist Berlin auch wieder in der Frauenbundesliga vertreten. Der SC Kreuzberg hatte sich letzte Saison mit dem Sieg der 2. Frauenbundesliga West (!) den Aufstieg gesichert. Ein Erfolg, über den selbst der Tagesspiegel berichtet hatte. Dabei setzten sie sich knapp u.a. gegen Rotation Pankow durch, die ebenfalls gute Chancen auf den Aufstieg hatten.
Der Großteil des Aufstiegsteams ist zusammengeblieben, mit einer Mischung aus Berliner Routiniers und Nachwuchsspielerinnen, als prominentes Beispiel die Fock-Schwestern, bei denen mit dem Neuzugang Madiha Fock das Trio komplettiert wurde. Prominentester Neuzugang ist die bekannte Spielerin Sonja Bluhm, die das Spitzenbrett übernimmt. Im „Vorbeigehen“ profitiert auch die erste Mannschaft in der offenen Oberliga Ost, in der die starken weiblichen Neuzugänge auch gemeldet sein werden.

Die Vereinsvorsitzende Brigitte Große-Honebrink freut sich wie das gesamte Team auf die Herausforderung: „Wir wollen mithalten, schätzen unsere Chancen aber natürlich auch realistisch ein. Das Team ist weitestgehend zusammengeblieben und wurde punktuell mit Spielerinnen aus persönlichen Umfeldern ergänzt. Wir freuen uns sehr auf die Frauenbundesliga und der gesamte Verein unterstützt das Unterfangen. Zusätzlich wird dem Team die Saison über zusätzlich auch ein Großmeister als Trainer zur Seite gestellt.“
Nominell ist Kreuzberg einer der Abstiegskandidaten, wir dürfen aber gespannt sein, wie sie sich in der Frauenbundesliga präsentieren wird. Eine ganz besondere Saison für den ganzen Verein, bei dem auch die Berliner Schachszene mitfiebern wird, ist aber garantiert!
In der 2. Frauenbundesliga sind erneut zwei Berliner Vereine vertreten. Zum Traditionsclub SC Rotation Pankow kommen die jungen Aufsteigerinnen vom SV Königsjäger Süd-West hinzu. Während Pankow sicher erneut um den Aufstieg mitkämpfen wird, ist bei den Königsjägerinnen der Saisonverlauf völlig offen. Die Teilnahme in der 2. Frauenbundesliga ist auf jedenfall das Ergebnis einer tollen, nachhaltigen Entwicklung.
2022 wurden die Königsjägerinnen Deutscher Vereinsmeister der u16w. 2024 folgte der Deutsche Meistertitel in der Königsklasse u20w. In der Saison 2024/25 nahm der Verein auch erstmals an der Frauen-Regionalliga Ost teil und gewann diese direkt. Nun führt es das Team in die 2. Liga. Der Kern des u16w-Teams vom Deutschen Meistertitel 2022 ist bis heute dabei. Eine tolle Erfolgsgeschichte konsequent geführter Nachwuchsarbeit im Mädchenbereich!
An der Frauen-Regionalliga Ost nehmen dieses Jahr erstmals vier Berliner Frauenteams teil. Die TSG Oberschöneweide wird in ihrer zweiten Saison erneut den Anlauf wagen, um die 2. Frauenbundesliga aufzusteigen. Der SSV Rotation Berlin wird versuchen, erneut die Klasse zu halten. Neu dabei ist zum einen der SC Weisse Dame Berlin. Mit vielen jungen Spielerinnen ergibt sich hier vor allem eine gute Chance, dem Nachwuchs Erfahrung im Frauenspielbetrieb sammeln zu lassen. Und auch die gewachsene Frauenabteilung des SC Kreuzberg hat mit dem Aufstieg einer der zweiten Mannschaft weitere Einsatzmöglichkeiten für die Frauen im Verein, sagt Brigitte Große-Honebrink.
„Wir haben noch mehr Spielerinnen die spielen können, für alle ist aber eben leider nicht Platz in der 1. Mannschaft. Der Berliner Schachverband hat die Möglichkeit gegeben, einen Aufstiegsplatz für die Frauen-Regionalliga auszuspielen, im Kampf der interessierten Teams gegen Zitadelle Spandau hat sich unsere 2. Mannschaft durchgesetzt. Nun gibt es für noch mehr Frauen und Mädchen bei uns eine schöne Möglichkeit zusätzlich im Frauenspielbetrieb mitzuspielen. Aber dass wir jetzt zwei Frauenmannschaften im überregionalen Spielbetrieb haben, ist schon erstaunlich und toll.“
Vor allem kann mit einer vollständigen Sechserstaffel endlich eine ordentliche, volle Saison gespielt werden. Letztes Jahr hatte die Staffel mit der Teilnahme von nur vier Teams doch etwas an sportlicher Attraktivität eingebüßt.
Wer Lust hat, die Spiele und/oder Ergebnisse der Berliner Frauenteams zu verfolgen, findet alle Informationen auf den Turnierseiten des Deutschen Schachbundes.
Last but not least: Die Position der Frauenreferentin im Berliner Schachverband ist durch den Wegzug der Vorgängerin aus Berlin bedauerlicherweise aktuell noch unbesetzt. Wer Interesse hat, an guten Turnieren und guten Bedingungen für Frauen im Berliner Schachverband mitzuwirken, kann sich jederzeit unter praesident(ät)berlinerschachverband.de an mich wenden, wir freuen uns über jede Unterstützung!