
Yes, es geht nur in kleinen Schritten und diese Aktion ist super. Besten Dank an die Königin der Schachherzen, GM Elisabeth Pähtz, die das fantastisch gemacht hat!
Mädchenschach-Förderprogramm des DSB
Super Tuesday mit GM Elisabeth Pähtz begeistert 90 Teilnehmerinnen!
Im Rahmen des Förderprogramms der Frauenkommission des Deutschen Schachbundes fand am vergangenen Dienstag ein ganz besonderes Training statt: Die stärkste deutsche Schachspielerin aller Zeiten, Großmeisterin Elisabeth Pähtz, leitete eine intensive Online-Lektion für 90 schachbegeisterte Mädchen aus ganz Deutschland.
Im Mittelpunkt stand das Thema Kandidatenzüge – ein zentrales Element der Variantenberechnung. Trotz des hohen Anspruchs arbeiteten die Teilnehmerinnen unter der Anleitung der Großmeisterin hochkonzentriert und engagiert. Viele komplexe Stellungen wurden
gemeinsam analysiert und erfolgreich gelöst.
Zum Abschluss nahm sich Elisabeth Zeit für eine ausführliche Fragerunde, in der sie auf die zahlreichen Fragen der begeisterten Mädchen einging – ein echtes Highlight für den Nachwuchs.
Fortsetzung im Oktober
Das Programm wird bereits am 28. Oktober fortgesetzt: Dann wird Nationalspielerin Josefine Safarli mit den Mädchen arbeiten und neue Impulse setzen.
Die Initiative wird von der Referentin für Frauenschach, Nadja Jussupow, koordiniert und ist Teil der langfristigen Strategie zur Stärkung des Mädchenschachs in Deutschland
Klingt sehr gut. So sollte es sein!
Ich frage mich schon, wie viele der 90 Teilnehmerinnen „hochkonzentriert und engagiert arbeiteten“ – einige waren wohl eher passiv dabei, einige wohl überfordert (im Internet ist das kein Problem, wenn jemand „stören sollte“ wird eben das Mikrofon abgeschaltet).
Aus Neugierde habe ich mal versucht herauszufinden, wer dabei war – soweit möglich: nicht alle in den Screenshots, bei vielen nur der Vorname oder ganz anonym („Raum ohne Lizenz“, „iPad“) – persönlich würde ich derlei nicht akzeptieren. Neben einer DWZ-losen Spielerin („laut Google“ talentierte Österreicherin) reicht das ermittelbare Spektrum (n=12) von DWZ 782-1 bis DWZ 1406-46. Ersteres ist vielleicht „Begeisterung“, letzteres für dieses junge Alter (und Geschlecht) durchaus Talent und Motivation. Aber eine ziemlich inhomogene Gruppe.
Dieses Gießkannenprinzip mag seine Berechtigung haben – für Jungens gibt es derlei dabei nicht. Wie man das Training dann so gestaltet, dass alle oder jedenfalls viele profitieren (können), ist eine andere Frage. War Elisabeth Pähtz vorab über das Spektrum informiert? Zeit für eine Vorstellungsrunde war wohl nicht.
Man braucht auf jeden Fall auch Training in kleineren Gruppen (für die man sich „qualifizieren“ muss), bevorzugt auch in Präsenz. Das gibt es dabei wohl schon auf Landes- und (noch selektiver) Bundesebene. In diesem Sinne ist der „Mehrwert“ der laufenden Aktion vielleicht, dass einige zuvor „unbekannte“ im gegebenen Rahmen „positiv auffallen oder überraschen“.
Insgesamt ist das keine Kritik, sondern eine „Einordnung“ dieser Maßnahme.