August 14, 2025

7 thoughts on “Alternativer Spielmodus für die 1. Schachbundesliga?

  1. Die Bundesliga muss sich mal entscheiden, wo sie ihre Prioritäten setzen möchte. Entweder will man die stärkste Liga der Welt sein, dann braucht es Profis und die Spielordnung muss in erster Linie deren Interessen folgen, oder man möchte in erster Linie eine Liga der stärksten deutschen Amateure sein. Wer beides in Einklang bringen möchte, wird immer nur zu halbgaren Lösungen kommen.

  2. En kritischer Punkt ist tatsächlich, für Freitag nachmittag nicht nur die Spieler zu finden, sondern auch die Helfer. Genannt wurde der Aufwand mit dem Aufbau der Elektronik. Eine kleine Lösung wäre, am Freitag nur die Technik für den Schiri-Tisch zu installieren, nicht aber die Anschlüsse der DGT-Bretter (zumindest als Notlösung, wenn die Zeit knapp ist). Das „grosse Geschirr“ könnte dann am Samstag für den Rest des Wochenendes angelegt werden.

    EIn anderer Punkt: Einige Vereine richten gerne Heimspiel-Wochenenden aus, andere eher nicht. Vielleicht könnte vor Beginn der Saison umgefragt werden, wer gerne wieviele Wochenenden bei sich hätte.

    Viele Grüße, Ingo Althöfer.

  3. Interessanterweise wurde dieser Modus (ohne zentrale Schlussrunde) bereits im Schach-Echo 24/1967 (also lange vor Gründung der Bundesliga) von Herbert Schaller (Hannover) vorgeschlagen.
    Meines Erachtens hat der Modus noch einen weiteren Vorteil, der im Artikel nicht genannt wird: In dem unerfreulichen Fall, dass durch einen späten Rückzug nur 15 Mannschaften am Start sind, ist bislang der Reisepartner besonders stark betroffen – bei dem alternativen Modus ist das nicht der Fall.

  4. Generell achtet man schon auch auf die Interessen von Amateuren, deshalb auch keine Blockveranstaltung wie in diversen anderen Ländern (aktuell Spanien und Türkei, jeweils international besetzt – auch Deutsche darunter).
    Zum neuen Vorschlag müssen sich nun die Vereine positionieren, welche Mehrheit ist eigentlich für Einführung erforderlich? Wenn Anfang September entschieden wird sind zukünftige Absteiger (wen auch immer es dann erwischt) stimmberechtigt, zukünftige Aufsteiger (da noch nicht bekannt) dagegen nicht.

    „Die Bereitschaft von Spitzenspielern zur Teilnahme dürfte gesteigert werden.“ Das glaube ich eher nicht bzw. es liegt ja auch an der Bereitschaft von Vereinen (Sponsoren/Mäzenen), gehobene Honorare auch dann zu zahlen wenn man die Spieler nicht unbedingt braucht. Spitzenteams spielen nun zunächst jeweils gegen ein bis zwei Mannschaften, die voraussichtlich im Mittelfeld landen, sowie ein bis zwei Abstiegskandidaten. Erst am letzten Wochenende treffen sie aufeinander.

    Bisher waren die absoluten Spitzenspieler am ehesten gegen Spitzenteams präsent, vielleicht noch an Heimwochenenden wo sie eigenen Fans präsentiert wurden. Siehe z.B.
    – bei Viernheim letzte Saison Abdusattorov nur gegen Baden-Baden, Deizisau, Solingen und Düsseldorf, Duda nur die ersten beiden dieser Matches. Saison zuvor Abdusattorov an beiden Heimwochenenden, Nakamura nur am zweiten (war auch zentrale Runde mitten in der Saison)
    – bei Baden-Baden Firouzja und Aronian nur gegen Viernheim, Heimbach-Weis-Neuwied (war halt dasselbe Wochenende), Düsseldorf und Solingen, Anand nur das zweite dieser Wochenenden. Saison zuvor Anand und Aronian nur in der zentralen Runde (Reisepartner Ötigheim, Viernheim und Deizisau
    – bei St. Pauli Carlsen nur an einem der Heimwochenenden.
    Bei Düsseldorf waren Brett 7 Giri und dahinter Brett 10-15 de fakto die Stammspieler, so reichte es um Meister zu werden.

    Nächste Saison wird interessant, wann Deggendorf Neuzugang Erigaisi einsetzt (wenn überhaupt, vielleicht ist er ja nur Papiertiger): zu Beginn am Heimwochenende und/oder später gegen Abstiegskonkurrenten (Runde 7+8 SF Berlin und Dresden wäre eine Option)?

  5. In der „Frühzeit“ der Bundesliga war der Kader 20 Spieler, was gelegentlich zur Aufstellung von Strohmännern führte. Ein Team stellte in den Brettern 1-4 unbekannte Amateure auf, einer war angeblich schon tot! Dahinter dann die GMs. Als Sprecher der BL-Vereine gelang es mir Mitte 1990, die Kadergröße auf 14 zu reduzieren, was später leider wieder aufgeweicht wurde.
    Es wäre wieder an der Zeit, die Zahl der Ersatzspieler zu reduzieren, um sowohl Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden als auch echte „Teams“ zu bilden, nicht wechselnd zusammengewürfelte Mannschaften. Vielleicht würden dadurch auch wieder mehr deutsche Spieler aufgestellt, da diese ja mit höherer Sicherheit eingesetzt werden können als ausländische Top-Spieler mit ihrem volleren Terminkalender und einem Anflug von Tausenden von Kilometern. Auch die Indentifikation der Fans mit ihrem Team ist wohl größer, wenn es weitgehedn konstant aufgestellt ist.
    Stolz heißt es: Die Deutsche Bundesliga, die stärkste Liga der Welt!
    Ja, weil sie fast frei von deutschen Spielern ist – und wenn die letzten Bastionen wie HH und MÜ fallen, ist sie dann sogar noch stärker! Muss das wirklich sein und was soll das, außer das Ego einiger Mäzene zu befriedigen?

    1. Die Idee mit maximal 14 aufgestellten Spielern fände ich auch sehr gut. Übrigens hat es Dortmund-Brackel in der Saison 1990/91 geschafft, mit nur acht Spielern alle 15 Runden durchzuspielen.

      Zu den letzten „Bastionen“: Da würde ich nicht nur den HSK und München-Zugzwang zählen, sondern auch noch Dresden.

      Viele Grüße, Ingo.

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