16 Leute folgten dem Ruf der DSJ zum Vielfaltskongress nach Hildesheim.
Zu Beginn gab es Diskussionen um den Namen. Da wenige bis keine Sportart so vielfältig ist wie unser wunderschönes Hobby Schach, wurde der neue Name des Kongresses in Frage gestellt. Der alte Titel Gemeinsam stark gegen Vorurteile hatte meiner Meinung nach was.
Der Abend begann mit einer tricky Diskussionsveranstaltung. In der Mitte waren drei Stühle und die drei durften miteinander diskutieren. Wenn einer in die Mitte gehen wollte, war es ihm jederzeit möglich, die Diskutierenden konnten jederzeit einen von außen in die Mitte holen und das Forum verlassen. Dieses Verfahren ermöglichte mir eine sehr schöne Diskussionsveranstaltung über das Thema „Krisenkommunikation – Wie reagieren auf rechte Kommentare im Netz?“
Am nächsten Morgen begann Gert Schulz, Inklusionsreferent des DSB Gert Schulz, der den den Teilnehmern zeigte, wie vielfältig das Thema „Behinderung und Schach“ ist. Dank seiner Initiative gab es die ersten zwei Deutschen Inklusiven Meisterschaften in Augsburg und Ruit. Es ist faszinierend, an was ein Veranstalter eines solchen Turniers alles denken muss. Er berichtete, warum das Turnier in Dresden noch wackelt. Zudem erklärte er uns, warum der Referent für Inklusion keine inklusiven Turniere veranstaltet. Der Vortrag war extrem beeindruckend, mit sehr vielen guten Beispielen, ich habe sehr viel gelernt.
Wie immer glänzte Laura Schalkhäuser mit ihrem Thema Das geschlechtsspezifische / zielgruppenspezifische Angebot. Warum? Wie?, bei dem sie mit vielen Beispielen schilderte, wie man lebendigen, abwechslungsreichen und vielseitigen Unterricht für Schachmädchen abhalten kann.
Sie hat sehr viele Erfahrungen gemacht und kann diese wunderbar weitervermitteln, ich kann jedem nur raten, einmal an einem solchen Kurs teilzunehmen.
„Zwischen Zwang und Autismus „Wie mich Schach in meinem weiteren Leben positiv beeinflusste. Sven Hagemann Ein interaktives Gesprächsformat mit einem Betroffenen. “ war für mich ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung. Ich kenne Sven sehr lange, ein ganz feiner Mensch, dem es im Augenblick richtig gut geht, was mich unendlich freut und hier hat Schach sich sehr positiv für ihn ausgewirkt. Der Vortrag war sehr persönlich, sehr offen und ehrlich, Danke Sven für ein großartiges Referat.
Gibt es überhaupt Rechtsextremismus im Schachverein und/oder im Verband? Klare Antwort: Ja!“, meinte Niklas Rickmann, Vorsitzender von Mecklenburg-Vorpommern. Er zeigte Anzeichen, woran man Rechte erkennt, Ihre Gedankenwelt, ihre Codes.. Der Workshop zeigt die aktuellen Herausforderungen auf und bietet Hilfestellungen im Umgang von rechtsextremistischen Tendenzen im Schachsport. Die Meinung der Teilnehmer war, Rechte, die „nur“ Schachspielen wollen, sollen dies im Verein machen, so lange sie nicht ihre Ansichten unters Volk bringen.
Der Weihnachtsmarkt von Hildesheim und die Stadtführung war klasse. Ich fand die Stadt sehr, sehr schön.
Am Sonntagmorgen musste ich nach gemeinsamen Foto leider fahren, weil meine einfache Fahrt 6 Stunden dauert.
Wir sind noch mal in die Diskussion gegangen zum Thema „gesellschaftliche Verantwortung im Schachverein“ !
Laura Schalkhäuser stellte ihr Projekt das offene Fenster vor. Dieses ist für Inklusion in Deutschland sehr, sehr wichtig.
Zusätzlich sahen sie sich die inklusiven Projekte von SPIDS und Münchner Schachstiftung &Pfennigparade mit Videos von Turnieren an. Großes Lob für die Wiener SPids und die Münchner Schachstiftung für ihre hervorragenden Projekte.
Im nächsten Jahr bitte den Kongress nicht mehr an das Nikolauswochenende legen und evtl. einen besseren Namen finden. Schach ist der vielseitigste Sport der Welt, trotzdem haben wir Luft nach oben und hier müssen wir ansetzen.
Besten Dank an die beiden Organisatoren Najat Tabakh und Niklas Mörke, die den Kongress super geleitet haben, die beiden sind ein Glücksfall für die DSJ!
