
Das wird vor allem ein Turnier-Abschlussbericht „aus der Ferne“, den ich in Absprache mit Gerald Hertneck übernehme. Wenn ich noch in München wohnen würde hätte ich sicher auch mal vorbei geschaut. Ab Fulda war es nicht machbar, dann eben im Internet – nach der Arbeit und am Wochenende. Einiges habe ich live komplett verpasst – die jeweils erste von zwei Doppelrunden in den Kandidatenturnieren und die Schlussrunde in allen vier Turnieren. Aber das kann man auch hinterher rekonstruieren, ohnehin klicke ich mich nun nochmal durch einige Partien.
Ich machte das auf Lichess. Da ich im Bericht keine Diagramme einbauen werde (zu zeitraubend) nenne ich mal die Links zu den auch im Nachhinein vorhandenen Liveübertragungen:
Meisterturniere (oben „Open“ oder „Women“ auswählen),
Kandidatenturniere (auch oben „Open“ oder „Women“ auswählen).
Tatsächlich „Open“ (eine Dame unter Herren) war dabei nur das Kandidatenturnier. Carmen Voicu-Jagodzinsky hat dann das Ziel Qualifikation für Meisterturnier der Herren, das sie wohl ohnehin nicht hatte, recht klar verfehlt (4/9). Ein bisschen wird in den Bericht auch meine schachliche und berufliche Europareise einfließen: von Südhessen über Norddeutschland (Kiel), Frankreich und Niederlande (hier irrelevant) sowie München nach Osthessen. Aber natürlich nur ein bisschen, insgesamt aus gesamtdeutscher Sicht.
Es geht da ja auch etwas durcheinander: im Meisterturnier der Münchner Leonardo Costa, der vorübergehend schachlich Hamburger war, sowie der Hamburger Niclas Huschenbeth der schachlich auch mal Münchner war. Die Svane-Brüder sind für mich weiterhin auch Lübecker, aber der Lübecker SV ist aktuell nur für Lisa Sickmann (Meisterklasse der Frauen) schachlich interessant genug. Thies Heinemann (Hamburger der seit Jahren in München wohnt) hat nicht mitgespielt.
Von mir auch immer ein bisschen „Wie geht es weiter?“. Das sind hier – wie immer – meine eigenen Meinungen oder Einschätzungen. Nur bei einem Punkt wird mir wohl niemand widersprechen, auch nicht die beiden selbst betroffenen Spieler.
Schlussfolgerungen vorab:
- Vincent Keymer ist die klare Nummer eins in Deutschland – „nicht weniger und nicht mehr“. Wo er aktuell international steht klärt sich auf internationaler Ebene. Die Reihenfolge dahinter hat sich durch dieses Turnier nicht geändert.
- Die Damen spielen alle etwas wechselhaft – wobei auch hier die Favoritin Dinara Wagner gewann aber einen Stichkampf benötigte. Die Elo-Reihenfolge dahinter hat sich durch dieses Turnier ziemlich geändert, wobei das die nächste Momentaufnahme ist.
- Im offenen Kandidatenturnier gab es überraschende Entwicklungen in den letzten Runden. Dadurch dann zwei Sieger die wohl niemand auf dem Zettel hatte – sie selbst vermutlich auch nicht. Ich schreibe „zwei Sieger“ da sich zwei Spieler für das Meisterturnier 2026 qualifizierten. Wer ist IM Tobias Kügel? Wer ist FM Dr. Georg Braun? Ich kannte sie zuvor nicht … .
- Im Kandidatinnenturnier konnten gleich zwei junge Spielerinnen ihre Elozahl dreistellig verbessern. Das geht mit K-Faktor 40, in einem Turnier bzw. in einem Monat dreistellig Elo verlieren geht auch. In den anderen Turnieren hatte – soweit ich es überblicke – niemand K-Faktor 40. Siegerin und für das nächste Meisterturnier qualifiziert ist Dora Peglau, Riyanna Müller knapp dahinter aber bei den Frauen gibt es nur einen Qualifikationsplatz.
Meisterturnier der Herren
Das Titelbild (alle Siegerfotos von Gerald Hertneck, danke!) wiederhole ich nicht – es zeigt was am Ende herausgekommen ist. Die beiden Personen rechts heben den Altersschnitt auf dem Foto. Ob der Münchner Ralph Alt (nomen est omen aber so hieß er schon immer) bei der nächsten DEM dabei ist liegt vielleicht daran, wo sie ausgetragen wird. Ob die Hessin Ingrid Lauterbach dabei ist liegt daran, ob sie als DSB-Präsidentin wieder gewählt wird. Die vier Hauptpersonen sind wohl – wenn sie es selbst wollen – alle wieder dabei.
Abschlusstabellen findet man (u.a.) im vorigen Schachkicker-Bericht, auch das wiederhole ich nicht. Vincent Keymer gewann souverän – trotz Niederlage in der letzten Runde, aber da stand er bereits als Turniersieger fest. Matthias Blübaum konnte Keymer am ehesten jagen – bis zum direkten Duell in Runde 7 – und wurde dann Zweiter. Dritter Platz für Dennis Wagner – punktgleich mit Frederik Svane aber Sieg im direkten Vergleich. Hier gab es nicht noch einen Stichkampf, aber deshalb steht auf dem Scheck nicht Zweitausend sondern Tausendachthundertfünfundsiebzig (2000 Euro für Platz zwei, 1500 Euro für Platz drei – wurde anscheinend nicht ganz gleichmäßig geteilt). Leonardo Costa hat einen anderen Zettel – seine vierte GM-Norm. Die brauchte er noch da seine Norm vom Budapester Schachfestival nicht anerkannt wurde – Details beim Schachbund.
„Runde für Runde“ mache ich mal nur auszugsweise:
Runde 1
Das war die einzige Runde ganz ohne Remisen, dabei vier Schwarzsiege die teils bereits Hinweise lieferten, wohin die Reise gehen würde oder jedenfalls könnte. Das gilt eher nicht für Dobrikov-Keymer 0-1, möglicherweise aus der Rubrik „Pflichtaufgabe gelöst“ für den Favoriten. Ein kompletter Selbstläufer war es nicht, die definitive Entscheidung zu seinen Gunsten ab dem 37. Zug – also kurz vor der Zeitkontrolle. Dobrikov hatte dabei noch gut 30 Minuten, Keymer hatte noch 6 Minuten. Keymer hatte für eine zuvor wohl bewusst geopferte oder investierte Qualität (Abwicklung ab dem 11. Zug für den er gut 20 Minuten verwendete) zwei Mehrbauern, dabei beide verdoppelt. Am Brett konnte Dobrikov kaum abschätzen, dass seine Entscheidung „eigener Freibauer vorwärts“ falsch war, während zwei Alternativen laut allwissenden Engines die Remisbreite erhalten hätten. Generell will oder muss ein Favorit gerade mit Schwarz auch ein Ungleichgewicht anstreben und etwas riskieren?
Bei Donchenko-Blübaum 0-1 hatte der nach aktueller Elo etwas bessere Spieler schon ab dem 14. Zug Oberwasser.
Frederik Svane – Dennis Wagner 1-0 0-1
Das war turbulenter (beim Schwarzspieler muss ich nicht unbedingt den Vornamen nennen, Dinara zwar auch vor Ort aber nicht im selben Turnier). Vor der Zeitkontrolle hatte Weiß eine Zugwiederholung verschmäht, nach der Zeitkontrolle bekam er zunächst Oberwasser und dann entglitt ihm das ab dem 54. Zug komplett – beide hier wieder in Zeitnot. 53.-Lxf3!? (für Engines ?) war trickreich, es folgte 54.Txf3 (54.Dxf3 engine-besser, da muss man zwei Dinge sehen: 54.-Txd2+ 55.Kg3/h3 zwar materiell ausgeglichen aber dem schwarzen König geht es an den Kragen, sowie 54.-Dg5 [Fesselung] 55.Da8+ [Entfesselung] 55.-Txa8 56.Lxg5 mit glatter Mehrfigur) 54.-Dxg4 55.Tf1?? (mit noch 3 Sekunden auf der Uhr gespielt das falscheste Feld für den Turm, 55.Tf2 gewinnt, andere Turmzüge werden Remis was er schon zuvor erzwingen konnte) 55.-De2+ 56.Dxe2 dxe2 57.Te1 Txd2 mit für Schwarz gewonnenem Turmendspiel.
So hatte der nominell erste Verfolger von Keymer bereits Nachholbedarf, erst recht nach
Runde 2
Keymer – Frederik Svane 1-0 – unter Druck auf Brett und Uhr für Schwarz Entscheidung ab dem 37. Zug, nach der Zeitkontrolle wurde es gar Matt aber die Stellung war ohnehin nun hoffnungslos.
Runde 3
Frederik Svane – Bluebaum 1/2 „laut sowjetischer Schachschule“: nach zwei Niederlagen ist Remis OK. Frederik Svane konnte sich im weiteren Turnierverlauf „berappeln“ und großen Eloverlust vermeiden, deutscher Meister konnte er so nicht mehr werden. Dobrikov – Rasmus Svane 0-1 1-0: Rasmus zeigte sich quasi solidarisch mit seinem Bruder und verlor ebenfalls aus Gewinnstellung heraus. Marco Dobrikov hatte am Ende 2/9, das war genau die Elo-Erwartung für ihn als klaren Außenseiter im Turnier.
……..
Runde 7
Keymer-Blübaum 1-0 war die definitive Entscheidung im Turnier. Wenn Keymer mit Weiß verloren hätte wäre Blübaum mit ihm punktgleich, Spannung in den letzten beiden Runden. Genau das passierte übrigens Dinara Wagner parallel im Damenturnier, aber das kommt später. Bei Keymer-Blübaum war es nach 24.h4 engine-ausgeglichen, für Computer ist der schwarze König auf g6 kein Problem. Beiderseits allerbestes Spiel mündet in einem kuriosen Dauerschach nachdem Weiß zwei Türme geopfert hat, bei suboptimalem Spiel sind drei Ergebnisse möglich. Es wurde ein Weißsieg da der schwarze König in einem Mattnetz landete, aus dem sich Blübaum nur unter Figurenverlust befreien konnte.
….
Runde 9
Wichtig das Remis von Leonardo Costa gegen Frederik Svane, das brauchte er noch für seine GM-Norm. Nicht mehr turnierrelevant war Keymer-Donchenko 0-1. Auch hier könnte ich ein durchgestrichenes 1-0 setzen, wobei es vielleicht nur einen Moment in beiderseitiger Zeitnot gab wo Keymer den klaren Sieg verpasste: 33.-Tc4?? (33.-Sd6 kontrolliert den weißen b-Freibauern, nur so!) 34.Db5?? Chance verpasst – 34.Txe4! Txb4+ (da stand die weiße Dame) 35.Txb4 mit Turm, Springer und nun unaufhaltsamem b-Freibauern für die Dame. Zuvor dachte ich bei 18.0-0-0 „was ist das denn?“ – Engines sagen „das ist der beste Zug!“ (Bauernschutz auf c5 und b6 reicht für den weißen Monarchen). Direkt vor der Zeitkontrolle wurde Weiß ausgerechnet sein b-Freibauer zum Verhängnis bzw. das überhastete 39.b7 – alles was 39.-Dc2+ verhindert war ausgeglichen.
Nicht das erste Mal, dass Keymer nach erreichtem Ziel „abbaute“: jedenfalls auch im September 2022 in der polnischen Liga. Er hatte erstmals 2700 geknackt und aus 6.5/7 wurde 6.5/9 und damit für die Oktober-Liste Elo genau 2700. Und letztes Jahr beim Rubinstein-Memorial: aus 6/7 = Turniersieg wurde 6/9. Nun kann man vielleicht sagen „das passiert ihm nicht nur in Polen“.
Fazit
Die Elo-Bilanz war dennoch positiv (+10) für Keymer, ebenso +10 für Leonardo Costa, dagegen -10 für Niclas Huschenbeth – der den Anschluss an die Nationalmannschaft nicht ganz hatte und nun weiteren Boden einbüßte (1.5/6 gegen die anderen Spieler mit – weiterhin – Elo 2600+). Für alle anderen war die Elo-Bilanz etwa neutral, dank der letzten Runde auch für Donchenko.
Wie geht es weiter für Keymer? Wie eingangs schon erwähnt, auf internationaler Ebene entscheidet die internationale Ebene. Dieser Turniersieg brachte ihm auch 15 Punkte für den FIDE Circuit 2025, da hat er dabei weiterhin Nachholbedarf. Aktuell ist er da Nummer 22, in der derzeitigen Live-Weltrangliste ist er auch Nummer 22 – vor ihm dabei natürlich teils andere Spieler, beim Circuit durch Erfolge bei der Europameisterschaft u.a. Matthias Blübaum und Frederik Svane. Wenn Keymer sich über den Circuit für das Kandidatenturnier qualifizieren will müsste er wohl auch (erfolgreich) starke Opens spielen. Schachfreund Anish Giri hat gerade das Sharjah Masters gewonnen, so kann ich doch auch die Niederlande in den Bericht einbauen.
Meisterturnier der Damen
Da zunächst gleich zwei Fotos:
Die Damen und der nun einzige Herr denken vielleicht „wo bliebt sie denn???“. Ivanchuk hatte mal fast seine eigene Siegerehrung verpasst, da er in eine Dame-Partie vertieft war. Bei Dinara Wagner wäre „erst ausgiebige Glückwünsche von Dennis“ denkbar (Siegerehrung der Herren war erst danach). Es gibt aber auch eine andere plausible Erklärung: der Sieger bzw. die Siegerin wurde offenbar zuletzt auf die Bühne gerufen (Original-Dateinamen von Gerald Hertneck mit sekundengenauem Zeitpunkt der Aufnahme), erhielt dann Pokal und Scheck und dann sortierte man sich zum offiziellen Siegerfoto:
Voila! Charis Peglau mit auf dem Foto, da sie eine WIM-Norm erzielte. In diesem Sinne war eine Partie der siebten Runde doppelt turnierrelevant, aber ich greife den Dingen etwas voraus. Ob Charis Peglau nächstes Jahr wieder mitspielt liegt daran, wie Teilnehmerinnen dann ausgewählt werden – bei Dinara Wagner, Hanna Marie Klek und Kateryna Dolzhykova ist es (wenn sie selbst wollen) wahrscheinlich.
Zum Turnier
eher kurz, ich erwähne nur zwei Schwarzsiege:
Zum einen aus der ersten Runde Klek-Wagner 0-1 – in einem scharfen Sizilianer bekam Schwarz schnell Oberwasser, entscheidend dann ein einerseits sizilianisch-thematisches, andererseits auf etwas untypischen Motiven basierendes Qualitätsopfer auf c3. Hanna-Marie Klek wurde dann doch schärfste bis einzige Konkurrentin von Dinara Wagner. Lange schien es dabei, als ob die Favoritin ähnlich dominieren würde wie Keymer bei den Herren.
Aber dann – wie schon angedeutet – eine Niederlage in Runde 7: Wagner – Charis Peglau 0-1!?. Jedenfalls im Vorteilssinne war die weiße Eröffnung bei ruhigem Fahrwasser (angenommenes Damengambit) misslungen. Dann war 24.Tb1 um den b-Bauern zu verteidigen Pflicht auch wenn man/frau das vielleicht ungern macht. Wenn sie bei 24.Dd3?? Txb2 dachte, dass der schwarze Turm nicht genug Felder auf der zweiten Reihe hat, dann lag sie damit falsch. Zwei Züge später tauschte sie ihn ab und „der Rest war Technik“ aus schwarzer Sicht.
Nun waren Wagner und Klek gleichauf, was sich in den beiden letzten Runden nicht änderte – also Stichkampf mit Sieg für die Favoritin.
Zu den anderen Spielerinnen nur soviel: Aufholjagd nicht nur für Klek sondern auch für Dolzhykova – nach zwei Niederlagen in Runde 3 und 4 nur 1.5/4, am Ende 5.5/9 und Platz 3. Auch Jana Schneider mit 5/9 noch im Plus, dann ein Quartett mit 4,5/9 – Fiona Sieber und erst recht Charis Peglau wohl zufriedener als Lara Schulze und Josefine Heinemann. Tetyana Kostak (2/9) und Lisa Sickmann (1.5/9) erwartungsgemäß am Tabellenende.
Elomäßig war das Turnier neutral für Dinara Wagner, Elisabeth Paehtz (klar, sie spielte nicht mit) und Dolzhykova. Kelk deutlich im Plus, die anderen Kandidatinnen für die Nationalmannschaft teils deutlich im Minus. Was das für Aufstellung und Brettfolge bei der anstehenden Mannschafts-EM bedeutet entscheidet wohl der neue Bundestrainer – wenn er rechtzeitig gefunden wird.
Offenes Kandidatenturnier
Da hatten zunächst GM Hagen Poetsch (Hesse!) und der junge IM Bennet Hagner scheinbar die besten Karten – man sieht es noch an der klar besten Buchholz-Wertung für beide. Aber Runde 8 wirbelte einiges durcheinander: an Brett 3 ein gepflegt-ruhiges Remis zwischen IM Hagner und IM Krastev (ursprünglich Hesse!), davor zwei Niederlagen für GMs gegen relativ unbekannte mittelalte Spieler:
GM Poetsch – FM Braun 0-1: Gerald Hertneck nannte es Pech, dass die Eröffnung dem GM mit Weiß misslang. Ich sage „wer in einer Nebenvariante den Gegner aufs Glatteis führen will und selbst ausrutscht … das kann passieren, ich würde es nicht als Pech bezeichnen“. 7.Sd5 (statt 7.Lg5) ist im Sveshnikov-Sizilianer mittlerweile fast auch Hauptvariante, aber 9.Df3 a6 10.Da3 ist selten – wohl zu Recht, wenn der Gegner es kennt verspricht es Weiß nichts. Georg Braun kannte es, Hagen Poetsch war dann der erste der länger überlegte und trotzdem in einer schlechteren Stellung landete. Später hatte er wieder Ausgleich (mit Weiß für einen Favoriten wenig, aber immerhin) aber dann griff er in Zeitnot daneben.
IM Kügel – GM Kunin ging etwas hin und her, einige Züge lang stand auch Schwarz mal klar besser. Zum Schluss waren weiße Freibauern relevanter als die schwarze Mehrqualität.
In Runde 9 mussten die beiden mittelalten Spieler (Braun *1994, Kügel *1995) ihre Führung gegen die ebenfalls bereits erwähnten jungen IMs verteidigen. Georg Braun schaffte ein recht ungefährdetes (Plus-)Remis gegen IM Hagner, Tobias Kügel gewann gar mit Schwarz gegen IM Krastev – Endspiel mit materiellem Ungleichgewicht entstanden aus weißem Königindischem Angriff nebst schwarzem Springeropfer auf f2.
Weitere Fotos
aus dem Abschlussbericht beim Schachbund, Fotograf Frank Binding:
Das ist Tobias Kügel, er spielt bei Kirchweyhe vor allem in der zweiten Mannschaft – nun in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. In der balkanisch dominierten Bundesliga-Mannschaft spielte er nur mal ersatzweise.
Das ist Georg Braun, spielt am Spitzenbrett für Bebenhausen in der Oberliga Baden-Württemberg.
Wie geht es für beide weiter? Was sie schachlich zwischenzeitlich vorhaben weiß ich nicht. Für das Meisterturnier der DEM 2026 wage ich diese Prognose: etwa dieselbe Rolle wie diesmal Marco Dobrikov (aber sie sind dann ja zu zweit). Und noch zwei andere:
Um den Altersschnitt der Fotos zu senken, das ist Christian Gloeckler. Gegen zwei GMs hat er verloren, wobei es gegen Hagen Poetsch und erst recht Vitaly Kunin „vermeidbar“ war. Aber ich gehe nicht mehr ins Detail. Den dritten GM, unseren GM Gerald Hertneck, hat er dann recht glatt besiegt. Trotzdem, und auch um den Altersschnitt wieder anzuheben, bekommt auch er ein Foto:
Auch von Frank Binding, kein Selfie. Sein Turnier kurz zusammengefasst: gegen Elo unter 2400 erzielte er beachtliche 5/6, insgesamt waren es 5/9 da er gegen GM Vavulin, IM Krastev und Noch-FM Christian Glöckler das Nachsehen hatte.
Auch das noch
Auch im Sinne meiner erwähnten Deutschlandreise hatte ich noch zwei Spieler an den mittleren bis hinteren Brettern des Kandidatenturniers verfolgt: Zum einen den Münchner Andrij Manucharyan – in meinem ersten Schnellturnier in München hatte ich gegen ihn verloren wodurch ich keinen Geldpreis bekam und er den Jugendpreis. Damals hatte er, wenn ich mich richtig erinnere, DWZ etwa 1700 – danach wurde er besser und ich wurde älter (er natürlich auch aber noch spielt es keine Rolle).
Zum anderen Olaf Steffens, alter Bekannter aus gemeinsamen Kieler Zeiten. Zu ihm sage ich „so kann man auch Schach spielen – manchmal funktioniert es wunderbar und manchmal nicht. Seine Partie aus Runde 1 war im Nachhinein sogar etwas turnierrelevant. Das musste er nicht verlieren und konnte phasenweise sogar gewinnen – Gegner war ein gewisser Georg Braun.
Kandidatinnenturnier
Da fasse ich mich noch kürzer: Dora Peglau machte fast alles richtig, bis auf Niederlage gegen Riyanna Müller. Riyanna Müller lag dadurch nach sechs Runden mit 5/6 ganz vorne, verlor aber in der nächsten Runde gegen Helena Neumann. Dadurch lag doch Dora Peglau am Ende vorne. Nur sie darf nächstes Jahr beim Meisterinnenturnier mitspielen, und nur sie wurde von Frank Binding fotografiert:
Von Gerald Hertneck erwähnt: im Turnier kaum Spielerinnen mit Elo über 2000. Ich betreibe etwas Ursachenforschung: Es lag womöglich auch an der Terminüberschneidung mit dem Mitropa-Cup. Da spielten für Deutschland mit Luisa Bashylina, Svenja Butenandt (aus München), Michelle Trunz und Katerina Bräutigam gleich vier mit Elo 2100-2150. Nur Svenja Butenandt war dann wohl zufrieden mit ihrem Ergebnis. Bei den Herren spielten für Deutschland u.a. Marius deuer und Tobias Kölle, die sonst vielleicht auch beim Kandidatenturnier vorne mitgemischt hätten. Irgendwelche Terminüberschneidungen gibt es immer?
Es gab dabei beim Kandidatinnenturnier durchaus noch weitere potentielle Teilnehmerinnen mit Elo 2100+. Qualifikation war offenbar über Landesmeisterschaften, aber bei 22 Teilnehmerinnen wären sicher Freiplätze denkbar gewesen. Die Frage ist demnach auch: Wie kann man (relativ) starke Spielerinnen zur Teilnahme motivieren? Es ist jedenfalls nicht so, dass zwischen Meisterinnenturnier und Kandidatinnenturnier sooo eine große Lücke klaffen muss!?
War da noch was? Ja, tags darauf auch die Deutschen Meisterschaften im Blitzschach – teils dieselben Spieler, teils andere., auch Mitropacup-Rückkehrer(innen). Aber für Ergebnisse und Fotos verweise ich mal auf den Bericht beim Schachbund. Da auch „kleiner Mann ganz groß“, Vizemeister Christian Glöckler mit zwei GMs.