
München, 9. Juni 2025 – 160 Spielerinnen und Spieler aus 40 Nationen, darunter 10 Großmeister und einige der größten Talente des Denksports: Das Pfingst-Open als Höhepunkt
und Abschluss des dritten Münchner Schachfestivals hat am Samstag, 8. Juni, im Gymnasium Moosach begonnen. Unter der Schirmherrschaft des Münchner Oberbürgermeisters Dieter
Reiter kämpfen die Teilnehmer bis zum 14. Juni um 20.000 Euro Preisgeld, Titelnormen und Weltranglistenpunkte.
München ist im Jahr 2025 die deutsche Schachhauptstadt. Nachdem im Januar und Februar der Schachfestival München e.V. den Turnierreigen eröffnet hatte, veranstaltete der Deutsche
Schachbund im Mai die ersten Deutschen Meisterschaften seit 125 Jahren in München. Daran schließt sich das dritte Münchner Schachfestival mit einer ganzen Reihe von Turnieren an,
unterstützt von der Stadt München und Hauptsponsor Krulich Immobilien.
„Insgesamt kommen wir 2025 auf fast 40 Tage, an denen in München ein großes Schachturnier läuft“, sagt Veranstalter Richard Holzberger, Vorsitzender des Schachfestival
München e.V. Zum Abschluss sind beim Pfingst-Open, beim parallel ausgetragenen Jugend- und dem Senioren-Open sowie einem Normturnier mehr als 300 Schachsportlerinnen und –
sportler in Moosach versammelt. Das Pfingst-Open ist in zwei Kategorien unterteilt: Kategorie A für starke Amateure und Profis mit einer Elozahl von 2000 und höher. Im B-Turnier gilt eine
Spielstärkebegrenzung bis 2000.
Für das Pfingst-Open A hat Turnierdirektor Sebastian Siebrecht ein internationales Klassefeld zusammengetrommelt, angeführt von Großmeister Kirill Alekseenko. Der gebürtige Russe, WM-Kandidat 2020/21, hat seine Heimat gen Österreich verlassen. Seit kurzem ist er österreichischer Staatsbürger. Als österreichische Nummer eins führt der 27-Jährige auch in München die Setzliste an.
Auf einen Durchmarsch kann Alekseenko sich nicht einstellen, dafür ist die Konkurrenz zu stark. Der ukrainische Nationalspieler Anton Korobov, der ehemalige Europameister Anton
Demchenko (Slowenien) oder der Norweger Elham Amar, Bronzemedaillengewinner der Junioren-WM 2025, spekulieren ebenfalls auf den ersten Platz.
Auch ein Lokalmatador dürfte ganz oben im Klassement ein Wörtchen mitreden wollen: Leonardo Costa (17) aus München hat gerade erst bei der Deutschen Meisterschaft in
München ein Ziel erreicht: den Großmeistertitel, höchster Titel im Schachsport, noch vor dem Abitur zu schaffen. Damit löst das Ausnahmetalent aus Bayern Vincent Keymer als jüngster
deutscher Großmeister ab. Nun nutzt Costa die Pfingstferien, um sich beim stark besetzten Pfingst-Open für kommende Aufgaben zu stählen. Mit einer Elozahl von 2541 geht er als
Nummer 7 des Klassements ins Rennen.
Wer die neue Weltmacht im internationalen Schach ist, scheint auch in der bajuwarischen Metropole durch. Allein im Pfingst-Open A sind 33 Inderinnen und Inder mit von der Partie. In
einem der vier Norm-Turniere unmittelbar vor dem Pfingst-Open war der 25-jährigen Aakanksha Hagawane eine Norm für den Titel „Internationaler Meister“ (IM) gelungen, der
zweithöchste Titel im Schach.
Selbiges gelang auch einem Münchner: Als Informatikstudent Moritz Stöttner vom Zweitligisten SC Garching erfuhr, dass in einem Normturnier kurzfristig ein Platz frei geworden
war, meldete er sich kurzentschlossen an. Obwohl er ohne Vorbereitung antrat, gelang ihm der Turniersieg und seine erste von drei für den IM-Titel notwendigen Normen.
Den IM-Titel hatte der aus dem hohen Norden angereiste Ashot Parvanyan aus Norderstedt schon. Der 24-Jährige will noch eins draufsetzen: Großmeister werden. In München gelang
ihm jetzt die erste GM-Norm – und er spielt weiter. Wenn es gut läuft, könnte er beim Pfingst-Open gleich die zweite nachlegen.
Mehr Infos:
www.schachfestivalmuenchen.de
Das Schachfestival München
Seine Premiere feierte das Schachfestival München 2023 mit drei Turnieren plus Rahmenprogramm. Vor der zweiten Auflage 2024 unter der Schirmherrschaft von
Oberbürgermeister Dieter Reiter gründete das Organisationsteam den Trägerverein Schachfestival München e.V. und warb weitere Mitstreiter an, um das mehrwöchige Festival
mit hunderten Gästen zur Tradition werden zu lassen. An potenziellen Mitspielerinnen und Mitspielern mangelt es nicht. Allein in München gibt es 35 Schachclubs mit etwa 2.250
Mitgliedern. Die Zahl der nicht organisierten Hobbyspieler liegt um ein Vielfaches darüber.