
Professor Althöfer. Photo: Frank Hoppe.
Wie seiner Homepage zu entnehmen ist, vergibt Professor Ingo Althöfer für die Bundesliga-Saision 2025/26 zum zweiten Male einen Preis für den Einsatz der meisten deutschen Spieler.
Helmut Nöttger (1923-2010) war der Vater der Schach-Bundesliga. Für die BuLi-Saison 2025/26 setze ich einen „Helmut-Nöttger-Preis“ aus: für das erfolgreichste Team, was in den voraussichtlich 120 Partien der Saison mindestens 60 Mal Spieler mit FIDE-Nationalität „Deutsch“ einsetzt. Wegen der technischen Einfachheit wird hier „Deutsch“ als FIDE-Nationalität GER verstanden.
Zur Geschichte (verfasst in ich-Form):
Seit 1977 verfolge ich die Schach-Bundesliga, zuerst die mit vier Staffeln, und ab 1980 natürlich die einteilige. Einige Male war ich im Laufe der Jahre auch als Zuschauer vor Ort dabei, so Ende der 1980er in Bielefeld, in den 90ern in Erfurt, 2017 in der Lounge des Bremer Weserstadions, 2018 in Berlin bei der zentralen Endrunde, und in der Saison 2023/24 sogar an mehreren Wochenenden.
Eine wesentliche Änderung passierte 1996, als die bis dahin geltende Ausländer-Beschränkung – höchstens zwei im Einsatz pro Kampf und höchstens drei im Kader überhaupt – ersatzlos gestrichen wurde. Die Folgen waren vielfältig. Durch die vielen Meister und Großmeister aus der Fremde wurde die Liga bunter, aber auch unübersichtlicher. Der Bezug der Mannschaft zum lokalen Umfeld ließ bei vielen Vereinen nach. Ein wichtiger Aspekte bei der Internationalisierung war, dass ausländische Großmeister oft für weniger Geld spielten als ihre deutschen Kollegen.
Öfters passierte es auch, dass sich deutsche Spieler, die den Aufstieg in die Bundesliga erkämpft hatten, plötzlich in der zweiten Reihe ihres Kaders wiederfanden. Aktuell zeigt sich dieses Phänomen vor allem bei St. Pauli. Man darf gespannt sein, wieviele BuLi-Einsätze die deutschen „Kiez-Schächer“ in der Saison 2024/25 bekommen werden.
Manchmal wurden und werden ganze Söldner-Teams von einem Mäzen zusammengekauft, mit nur wenigen deutschen Spielern als Feigenblättchen.
Vor diesem Hintergrund habe ich mich nach längerem Überlegen entschlossen, einen „Einheimischen-Preis“ auszuschreiben.
Die Trophäe ist kein Wanderpokal, sondern verbleibt auf Dauer beim Sieger. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Kandidaten für den Preis sind folgende Vereine: Hamburger Schachclub, TU Dresden, Schachfreunde Berlin und der MSA Zugzwang.
„Wie seiner Homepage zu entnehmen ist, vergibt Professor Ingo Althöfer für die Bundesliga-Saision 2025/26 zum zweiten Male einen Preis für den Einsatz der meisten deutschen Spieler.“
Das finde ich Klasse. Aber schade dass die verantwortlichen Funktionäre weiter „EINKAUFEN“ und keinen Beitrag für die Entwicklung des nationalen Schachsport beitragen.