
Das Münchner Schachfestival blickt zurück auf eine noch recht junge Tradition: im Jahr 2023 wurde es erstmals als Open im Münchner Gymnasium an der Gerastraße ausgetragen. Im letzten Jahr war es dann schon größer, und heuer bestand es aus 12 Turnieren in drei Wochen, darunter mehreren Normenturnieren. Insgesamt waren etwa 300 Teilnehmer*innen zu den verschiedenen Turnieren angemeldet, darunter auch ein Seniorenturnier und zwei Jugendturniere.
Der Mann hinter all dem ist der Schachfan Richard Holzberger, im Hauptberuf Bibliothekar, mit einem ganzen Team von Unterstützern. Heuer war erstmals Sebastian Siebrecht als Organisator dabei, der nach wiederholtem Bitten nicht mehr nein sagen konnte, und vor allem für die Einladung der Großmeister zuständig war.

Vor Ort ergab sich bei der letzten Runde die Gelegenheit zu einem kleinen Interview mit den beiden Organisatoren.
Obwohl Siebrecht nicht gerade über mangelnde Turnieraktivitäten klagen kann, fand er sich auf Bitten Richards bereit, heuer in die Organisation einzusteigen, und seine Erfahrung zur Turierausrichtung beizusteuern. Ein weiterer prominenter Umterstützer ist der spanische Hauptschiedsrichter Luis Blasco de la Cruz, sowie der Photograph Stev Bonhage, der das Turnier mit einer Photoausstellung bereicherte.
Wie werden all diese Turniere finanziert, mag man sich fragen. Ganz einfach, das Sportamt der Stadt München gewährt Zuschüsse, aber auch der örtliche Bezirksausschuss sowie Sponsor Roman Krulich.
Was das Turnier besonders auszeichnet, ist die internationale Besetzung – so waren diesmal 33 Inder am Start, was wiederum über einen Kontakt von Richard möglich wurde, nämlich einem Inder im Verein. Allerdings räumte Sebastian auch ein, dass dieses Phänomen auch abschreckend auf die Anmeldung deutscher Spieler wirken könnte, denn wie man weiß, sind sie oft underrated.
Doch nicht nur Inder spielten zahlreich mit, sondern „38 nations and 91 titleholder from all over the world“ – wie Sebastian auf Facebook stolz vermerkte. Damit ist es nun wirklich gelungen, ein international wettbewerbsfähiges Turnier in München zu etablieren.
Die stärksten deutschen Teilnehmer waren Marius Deuer, Leonardo Costa, Fiona Sieber sowie Lars Goldbeck. Leonardo gelang leider das Kunststück, drei Partien in Folge zu verlieren, was ihn 13 Elopunkte kostete. Bester Deutscher wurde Marius Deuer, und er war auch der einzige, der sich unter den Top 10 platzierte.
Folgende Normen wurden heuer erzielt:
