Die Welt ist im Wandel – so beginnt schon der Herr der Ringe.
Als ich klein war, gab es noch am Samstag Unterricht, zum Glück nicht für mich. In den 60er Jahren gab es noch konfessionelle Grundschulen in Bayern. Ein Freund von mir hatte übrigens ein eigenes Klo an de Schule, weil er nicht der entsprechenden Religionsgruppe angehörte.
Als ich klein war, da war ich Zeitzeuge, riet der Pfarrer an Wahlsonntagen noch, das Kreuz bei der CSU machen, ein Tipp der meiner Meinung nach in Ordnung ist, aber nicht Ort und Zeit der Empfehlung.
Als ich vor 20 Jahren in Oberndorf Lehrer war, war die ganze Klasse katholisch, das Kreuz hing im Schulzimmer.
Mittlerweile ist der Anteil der Katholiken an unserer Schule so auf 25-30 Prozent zurückgegangen, das ist nicht gut, das ist auch nicht schlecht, das ist halt so.
Ob es dem Zeitgeist entspricht, auf Weihnachtskarten das Kreuz draufzupflanzen, im Original ist es übrigens nicht drauf, soll die werte Leserin oder der werte Leser dieses Artikels selber beurteilen.
Das Wort gesegnet verschwindet auch aus dem Sprachschatz. Als ich klein war, haben mich Verwandte und Bekannte beim Gehen noch gesegnet, heute findet das nicht mehr statt, was vielleicht durchaus ein Verlust ist, mir hat es übrigens gefallen.
Die Welt ist im Wandel, unsere Gesellschaft entstammt dem christlichen Abendland, inwieweit konfessioneller Bezug bei Weihnachtskarten noch zeitgemäß sind, muss ein jeder für sich selber bestimmen, aber die Entwicklung ist nicht aufzuhalten, the trend is not Bayerns friend.
Das Foto ist natürlich von der Bayerischen Schachjugend und dem Bayerischen Schachbund.