Screenshot der Meldung bei den Perlen vom Bodensee
Liebe Schachfreunde, die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern, der renommierte Bankfachmann Alexander von Gleich wird voraussichtlich im August 2026 als Präsident des Deutschen Schachbunds kandidieren, wenn die bisherige Amtsinhaberin Ingrid Lauterbach nicht mehr antritt.
Zumindest ist dies einem aktuellen Beitrag bei den Perlen vom Bodensee zu entnehmen, in dem noch viele weitere spannende Informationen stehen. Hintergrund ist das Krisengespräch mit Ingrid Lauterbach in Berlin, das dazu führte, dass sie erklärte, ihr Amt nach dem Schachgipfel 2026 in Dresden zur Verfügung zu stellen, was bedeutet, dass sie noch etwa acht Monate im Amt ist.
Der sympathische und weltgewandte Bad Godesberger (für diesen Verein spielte er vor 30 Jahren), und Wahl-Hamburger (jetzt tritt er für Johanneum Eppendorf an) sieht sich offensichtlich in der Pflicht, den Verband vor einer Implosion zu retten, also im Prinzip genau wie Lauterbach drei Jahre zuvor, als Ulrich Krause wegen der causa Fenner zurückgetreten war.
Man kann es in diesem Zusammenhang nicht oft genug wiederholen, dass das höchste Amt im deutschen Schach nicht gerade ein Vergnügen ist, sondern extrem harte Arbeit! Es fängt schon mal damit an, dass man gut mit dem (restlichen) Präsidium, also den Vizepräsidenten, mit der Geschäftsstelle in Berlin, und mit den zahlreichen Referenten und den Landesverbänden zusammenarbeiten muss, dazu kommen noch die internationalen Kontakte (Verbände FIDE und ECU). Es geht dann so weiter, dass man all die Informationen, die auf einen einprasseln, aufnehmen und in die richtigen Wege leiten muss. Und dann stellt man sich oft zwei Mal jährlich der Versammlung der Landesverbände (Kongress oder Hauptausschuss) und arbeitet dort eine Vielzahl von Anträgen ab. Aber damit endet es noch lange nicht!
Natürlich wird auch erwartet, dass man sich persönlich zu Schachveranstaltungen zeigt, bevorzugt an den Wochenenden, und diese zum Teil noch mitorganisiert (wie zum Beispiel den Schachgipfel oder die Deutschen Meisterschaften). Nebenbei muss man dann noch verhindern, dass die Finanzen nicht aus dem Ruder laufen (was ein Schwerpunkt der Amtszeit von Lauterbach war). Zum Dank wird man dann nach zwei Jahren entweder im Amt bestätigt oder vom Kongress abgewählt, und darf noch zahlreiche Kritik in der Schachpresse (vor allem in den zitierten Perlen vom Bodensee) lesen. So haben wir es mehrfach erlebt. Und die Kritik entzündet sich fast immer am Mann oder an der Frau an der Spitze, selbst wenn die Ursachen woanders liegen sollten, denn dann hat der Chef ja seinen Laden nicht im Griff. Man sollte hierzu ergänzen, dass wir nun mal in Zeiten leben, wo man es vielen Leuten nicht mehr recht machen kann, selbst wenn man nur ehrenamtlich aktiv ist…
Persönlich wünschen wir dem Deutschen Schachbund, dass er im kommenden Jahr endlich zur Ruhe kommt.
Hier noch der Link auf ein Interview mit Alexander von Gleich zum Amtsantritt als Vizepräsident Finanzen.
Und ein weiteres Interview mit Chessbase unter dem Begleittext: In Hamburger und auch in Bonner Schachkreisen ist Alexander von Gleich ein bekannte Name. Manche Schachfreunde werden aber vielleicht erst auf ihn aufmerksam geworden sein, als er zusammen mit Matthias Kirzek im Untersuchungsauschuss die Finanzlage des Deutschen Schachbundes prüfte. Als Banker hat Alexander von Gleich vor allem in Osteuropa und Kasachstan gewirkt und hat dort so manches erlebt.