Schachkalender 2026
192 Seiten, €14,-
Tipp für Vereine und Verschenker: Zehnerpaket frei Haus €99,-
Stefan Löffler, bitte stelle dich kurz vor?
Ich bin in Karlsruhe aufgewachsen. Weil ich aus familiären Gründen wieder regelmäßig da bin, spiele ich neuerdings für die Karlsruher Schachfreunde am ersten Brett der Baden-Württemberg-Liga. Früher war ich Wissenschafts- und Medizinjournalist. Von meinen Schwerpunkten ist, seit ich 2010 ein Schachlehrteam in Wien gründete und ab 2013 die London Chess Conference gestaltete, fast nur Schach übrig geblieben. Seit bald dreißig Jahren berichte ich für die Sportredaktion der F.A.Z. und gestalte inzwischen jeden Freitag die abwechslungsreichste Schachkolumne der Welt. Von Arno Nickel habe ich 2023 die Herausgeberschaft des Schachkalenders übernommen.
Ich habe vom Schachkalender viel Gutes gehört. Es ist bald Weihnachten, warum soll man dieses Taschenbüchlein einer schachspielenden Freundin, einem schachspielenden Freund schenken?
Er ist cooler gestaltet (von Wolf Bōese, auch bekannt als @strangerchess), bietet originellen Lesestoff (im Vergleich mit anderen Schachpublikationen) und passt in die Jacken- oder Hosentasche, ist also ein hervorragender Begleiter, wenn man mit Öffis unterwegs ist. Wer 64 Euro fürs Deutschland-Ticket zahlt, kriegt den Schachkalender von der Deutschen Bahn zugeschickt… okay, das war jetzt ein Scherz. Aber Verspätungen macht er erträglicher.
Zu jedem Tag im Jahr gibt es einen Eintrag oder Artikel. In welche Richtung gehen diese?
Neben Geburtstagen von Spielern und den Terminen wichtiger Turniere im Kalendarium erinnern Jahrestage an Ereignisse, die Folgen für Schach hatten. Teilweise gibt es auch längere Artikel dazu, etwa zur Schacholympiade in Havanna 1966, die Westdeutschland aus Transusigkeit boykottierte, oder zu Schach-Olympia 1936 in München, wo die Nazis Deutschland als führende Schachmacht etablieren wollten, aber Ungarn und Polen mit ihren jüdischen Spielern sportlich den Vortritt lassen mussten. Zwei Artikel erklären, warum Schach so oft im Film vorkommt und dabei so viele Fehler passieren. Erschütternd ist die Geschichte, wie der in einer Sekte aufgewachsene Danny Rensch, heute Schachchef bei Chess.com, unter die Obhut eines Alkoholikers geriet, der ihn trainieren sollte.
2026, worauf freust du dich schachlich gesehen am meisten?
2025 war ja überschattet von Mobbing (gegen den Autisten Christopher Yoo, den Nichtbetrüger Danya Naroditsky und dessen Mobber Wladimir Kramnik) mit als Highlights dem ersten Freestyle Grand Slam, den Vincent Keymer gewann, und dem ersten Freestyle-Open an Ostern in Karlsruhe. Im geraden Jahr 2026 finden wieder die zwei besten klassischen Wettbewerbe statt, das Kandidatenturnier (leider ohne Keymer und Arjun) und die Schacholympiade. Auf Zypern und Usbekistan freue ich mich auch als Reporter. Und als Organisator auf das Gipfel-Open auf der Rudolfshütte im Pinzgau vom 28. Juni bis 3. Juli, wo klassisches Schach und Freestyle erstmals gleichberechtigt gespielt werden.