Mai 20, 2025

5 thoughts on “Schach-Bundesliga: Aufsteiger Düsseldorf gewinnt den Titel – im nächsten Jahr mit anderer Mannschaft

  1. Nun fragt man sich schon, wie geht es weiter in der deutschen Bundesliga. Überlegen wir mal logisch:
    1. Künftig wird es wohl wieder einen Zweikampf von Viernheim und Baden-Baden um die deutsche Meisterschaft geben.
    2. Ich bin mir sicher, dass es für Düsseldorf nicht leicht wird, mit deutlich kleinerem Budget in der Bundesliga zu bestehen. Auf der anderen Seite freue ich mich natürlich, dass der Verein nicht ganz zurückzieht.
    3. Was wird aus den vielen attraktiven Spielern, die für den SK Düsseldorf zum Einsatz gekommen sind? Werden andere Vereine sie abwerben bzw. neu aufnehmen? Aufgrund der Klasse dieser Spieler kann man davon ausgehen, dass sie gewisse Konditionen fordern werden, die nicht jeder Verein aufbringen kann. Auf der anderen Seite dürften die Spieler ein Interesse daran haben, einen neuen Verein zu finden. By the way, dass Spieler wie Erigaisi und Wesley So den Weg ins bayerische Deggendorf, also nicht gerade den Nabel der Welt, gefunden haben, zeigt schon sehr deutlich auf, dass Interesse an der deutschen Bundesliga besteht.

    1. 1. Ja, es sei denn Aufsteiger Wolfhagen kommt auf den Geschmack und verstärkt sich deutlich? Sie müssten dann wohl vom bisherigen Konzept „praktisch nur Ukrainer“ (einige haben den Verband gewechselt) abweichen. Bei den beiden anderen Aufsteigern käme es überraschend – in einem Fall ist Gerald Hertneck ja Insider und würde es vielleicht gar nicht begrüßen wenn Roman Krulich ihm und anderen sagt „vielen Dank für treue Dienste, nun spielt ihr in der zweiten Mannschaft“.
      2. Es liegt daran, was (Quelle BL-Homepage https://schachbundesliga.de/artikel/652) „finanzielles Engagement in Düsseldorf deutlich zurückschrauben“ genau bedeutet. Vielleicht wird Düsseldorf wieder das, was es mal war: Fahrstuhl-Mannschaft die zwischen erster und zweiter Bundesliga pendelt (zwei andere Beispiele oben erwähnt). „(Teamchef und Vereinsvorsitzender Jan) Werner hofft, dass der Meistertitel hilft, neue Unterstützer zu finden.“ – das glaube ich eher nicht: zum einen will Rosenstein offenbar weiterhin eine (wenn auch kleinere) Hauptrolle spielen, zum anderen wissen eventuelle weitere Sponsoren durchaus, dass Titelverteidigung unrealistisch ist. „Wir helfen Düsseldorf und Rosenstein beim neuen Ziel Klassenerhalt“, wer greift dafür in die Tasche?
      3. Um die Spieler muss man sich wohl keine Sorgen machen. Absolute Weltklassespieler brauchen Spielgelegenheit und Einnahmen aus der Bundesliga nicht unbedingt, andere werden eventuell schon andere Vereine finden. Zum Beispiel Giri und Jorden van Foreest spielten anfangs für Turm Emsdetten (gibt es offenbar gar nicht mehr), landeten dann bei Solingen – Jorden mit Umweg über DJK Aufwärts Aachen für die es dann wieder abwärts ging – Giri war dann bei Baden-Baden jedenfalls gemeldet. Dass Vereine finanziell deutlich kürzer treten müssen oder gar komplett verschwinden gab es ja im Laufe der Jahre und Jahrzehnte öfters – „Vereine kommen und gehen, Spieler bleiben bestehen“ (solange sie BL-Interesse und BL-Niveau haben).
      Zum By the way: Nun, Erigaisi, So und andere machten das nicht, weil Deggendorf eine Reise wert ist sondern weil jemand sie dafür bezahlte, deshalb „Interesse an der deutschen Bundesliga“. Die hätten auch z.B. in Schönaich gespielt (erst herausfinden wo das denn ist, dabei Umkreis von Stuttgart), sie finden auch den Weg nach Wijk aan Zee.

  2. „Im Namen der deutschen Schachfamilie bedanke ich mich für seinen Einsatz.“
    In welcher Funktion für alle ?
    Es ist nichts anderes als ein weiterer gekaufter Titel mit Legionären die mit dem deutschen Schach nichts gemein haben.
    Da hat jemand eben sein Spieltrieb mal verwirklicht.

    1. Hallo Peter,
      ich glaube, wir haben beide Recht.
      Ohne das viele Geld, wäre Düsseldorf niemals Deutscher Meister geworden. Viernheim und Grenke sind meiner Meinung übrigens die einzigen beiden Sponsorenvereine, die Nutzen vom Schachsport haben.
      Warum bin ich der Meinung, dass sich die deutsche Schachfamilie bei Wadim Rosenstein bedanken kann?
      Er hat das 2023 das Wr chessmaster Turnier in Düsseldorf aus der Taufe gehoben und die Standards für Schachturniere nach oben gehoben. Das World Rapid Team Championship war ebenfalls großartig organisiert und brachte einigen deutschen Spielern viel Vergnügen. Er ermöglichte deutschen Spielern, gegen Top-Spieler aus der Welt zu spielen. Zudem hat er Schachspieler finanziell unterstützt, was ich auch löblich finde, da unterscheide ich nicht so zwischen deutschen und internationalen Spielern.
      Ich akzeptiere beide Meinungen, let´s agree to differ, lieber Peter!

      1. Hier muss ich Walter recht geben. Wer viel Geld für Schach gibt, dem sollte auch dafür gedankt werden. Und was die Legionäre betrifft, so muss man sagen, dass gerade diese Legionäre, wie zum Beispiel Erigaisi, Wesley So und Anish Giri nun wirklich weltbekannt sind, und daher ohne Zweifel eine Bereicherung für die Schachbundesliga dargestellt haben!

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