Juni 8, 2025

2 thoughts on “Niedergang der russischen Schachelite in der Weltrangliste!

  1. Wenn man die Sportarten so betrachtet spielt die BRD nur noch im Bob und Schlitten eine führende Rolle.
    Im Schachsport lässt die BRD spielen für die Bundesliga, wenn nötig unter der FIDE -Flagge.

  2. Dass Indien nun viele Weltklassespieler hat (ich erinnere mich noch an Zeiten mit nur Anand und dahinter Harikrishna) ist bekannt. Dass die USA von Zuwanderung und Einkaufspolitik profitierten (von den sechs 2700+ Spielern waren nur Nakamura und Niemann immer Amerikaner) ist auch bekannt. China hat bei den Herren und erst recht bei den Frauen einige Weltklassespieler(innen), in der Breite dagegen im internationalen Vergleich eher wenig – auch bekannt.

    Da kann Russland nicht (mehr) mithalten, ganz so düster wie hier dargestellt liegt dabei auch an der ebenso gängigen wie willkürlichen Grenze 2700 [selbst bin ich erleichtert, dass ich noch DWZ 1801 habe und nicht etwa 1799, aber 1800 ist ebenso symbolisch wie jede andere runde Zahl].

    Russische oder FIDE-Flagge ist eine individuelle Entscheidung und nicht zwingend ein politisches Statement: der bekannte Putin-Kritiker Dubov ist weiterhin Russe, Goryachkina – regelmäßige Teilnehmerin bei Karjakin-Propagandaturnieren – dagegen Fidestanerin. Hinweis auf einen demnächst anstehenden Verbandswechsel (wie vor einigen Jahren bei Firouzja) ist es wohl nicht – „passieren“ kann es trotzdem wie nun anscheinend „aus dem Nichts heraus“ bei Badelka (was auch immer die Gründe für einen Verbandswechsel JETZT sind – mir nicht bekannt ob sie z.B. einen Österreicher geheiratet hat).

    Auch die „russischen Russen“ sind nach Eloschnitt der besten zehn immerhin noch auf Platz vier – einerseits werden da die alternden und schachlich nachlassenden Grischuk und Morozevich berücksichtigt, andererseits fehlen u.a. die Fidestaner Svidler, Andreikin und Murzin.

    Wie ginge ein russisches Comeback? Karjakin muss nur eine FIDE-gewertete Partie mit klassischer Bedenkzeit spielen und schon taucht er wieder auf mit ca. 2750. Klassisch spielte er zuletzt im Mai 2023 zwei Partien in der russischen Liga, Schnell- und Blitzschach spielt er weiterhin. Auch unabhängig von Politik wäre das dabei ebenso bedingt aussagekräftig wie bei Topalov und tendenziell inzwischen auch Anand. Vier Spieler – neben Svidler, Andreikin und Dubov auch Esipenko – könnten mit einem guten Monat wieder 2700 knacken (wobei es bei Esipenko, Elo-10 in der französischen Liga, nun in die andere Richtung ging). Schon hätte Russland wieder bis zu sechs 2700er, Anlass für einen Artikel „Russland auferstanden aus Ruinen“?

    Mittel- bis langfristig hängt die Zukunft des russischen Schachs (auf hohem Niveau) daran, ob Esipenko – der schon einmal ca. 2720 hatte – wieder die Kurve bekommt, sowie an jüngeren Spielern. Da wären vor allem Volodar Murzin (*2008), Ivan Zemlyanskii (*2010, mit live-Elo fast 2600 nun Nummer 15 der unter 20-jährigen) und Roman Shogdzhiev (*2015, nun Elo 2402 und demnächst IM). Murzin (live-aktuell 2671) könnte noch 2025 oder sonst 2026 Elo 2700 knacken, bei den anderen dauert es vielleicht noch länger – wenn sie weitere Fortschritte machen und nicht abwandern, letzteres vielleicht auch weil Rex $inquefield die US-Nationalmannschaft verjüngen will?

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