
Gruppenbild der Teilnehmerinnen. Bildquelle: Katharina Senft, USV
Kitzingen – Ein Stück Schachgeschichte wurde am Samstag in Kitzingen geschrieben: Zum ersten Mal fand eine Frauenschachliga auf Bezirksebene in Unterfranken statt. Die Premiere wurde vom SC Kitzingen 05 ausgerichtet – und hätte gelungener kaum sein können. Vier Teams gingen an den Start, die Stimmung war freundlich und lebendig, der Turniersaal hell und einladend.
Dank der großzügigen Empore hatten die Spielerinnen zwischen den Partien Gelegenheit zum Verschnaufen, während die Jüngeren Steine bemalten oder Karten spielten – ein Ort der Begegnung und Entspannung, der auch für neue Spielerinnen einen geschützten Rahmen bot.
Freundschaftliche Teams und packende Duelle
Von den vier teilnehmenden Teams trat nur der SC 1957 Bad Königshofen in reiner Vereinsbesetzung an. Die übrigen Mannschaften – Kitzingen, Schweinfurt und Erlenbach – setzten sich freundschaftlich aus Spielerinnen mehrerer Vereine zusammen. Der Teamgeist und die gegenseitige Unterstützung waren überall spürbar.
Die spannendste Partie des Turniers wurde in der zweiten Runde ausgetragen: An Brett 1 lieferten sich Anna Schmid (Bad Königshofen) und Lina Kastl (für Kitzingen) ein hochklassiges Duell. Während Lina mit Dame und Läufer auf Angriff spielte, verteidigte Anna mit zwei Türmen und einem Springer zäh und präzise. Nach vier Stunden und 64 Zügen einigten sich beide auf ein verdientes Remis – keine Seite konnte sich entscheidend durchsetzen.
Bad Königshofen gewinnt die Premiere
Nach drei Runden stand der Sieger fest: Der SC 1957 Bad Königshofen sicherte sich den Titel in der allerersten Ausspielung der unterfränkischen Frauenschachliga. Auf den Plätzen folgten SC Kitzingen 05, SK Schweinfurt 2000 e. V. und SV Germania Erlenbach. Neben einem Pokal erhielt die siegreiche Mannschaft einen Blumenstrauß für die Teamkapitänin – und jede Teilnehmerin ein Blümchen, das zuvor den Turniersaal schmückte.
Blick in die Zukunft
Trotz des sportlichen Ehrgeizes war der Umgang stets von Respekt und Herzlichkeit geprägt. Viele Mädchen und Frauen erlebten hier ihr erstes Turnier – in einer Atmosphäre, die Mut machte und Lust auf mehr.
Frauenschachreferentin Katharina Senft wünscht sich für künftige Ausgaben noch mehr Frauen-Teams – und idealerweise auch ausschließlich weibliche Schiedsrichterinnen.
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