
Bericht aus Sicht der Schachfreunde Deizisau
Die Frauenmannschaft der Schachfreunde Deizisau hat einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Am 7. und 8. Spieltag holte das Team um Hanna Marie Klek einen Sieg und ein Unentschieden.
TuRa Harksheide – Schachfreunde Deizisau 2,5 : 3,5
Harksheide, der kleine Stadtteil von Norderstedt in der Nähe von Hamburg, ist seit Jahren für seine gute Arbeit im Mädchen- und Frauenschach bekannt. An Brett eins bot Harksheide mit Laura Unuk eine starke slowenische Nationalspielerin auf. Doch unserer Spitzenspielerin Hanna Marie Klek gelang es, Unuk zu besiegen. Dabei stellte sie mit Dc3 eine schöne Falle auf:
Weiß droht Ta1 mit Damenfang. Aus schwarzer Sicht wäre …b5 oder …b6 angebracht gewesen, doch Unuk spielte …Kf8?? (wohl mit der Idee, den König auf g7 zu verstecken). Nach Ta1 musste sich die schwarze Dame opfern. Unuk kämpfte zwar noch 30 Züge weiter, doch letztlich brachte Klek die Partie sicher für Deizisau nach Hause.
An Brett zwei verlor dagegen unsere ungarische Spielerin Jovana Rapport gegen die deutsche Nationalspielerin Lara Schulze.
An den mittleren Brettern gab es zwei Remis durch Evgeniya Doluhanova und Natalia Straub. Besonders der halbe Punkt von Straub war angesichts einer Elodifferenz von 121 nicht unbedingt zu erwarten. An Brett fünf dann die Vorentscheidung durch Katarzyna Dwilewicz: Sie gewann ihre Partie, so dass der halbe Punkt an Brett sechs durch Mara Jelica zum knappen und wichtigen Erfolg genügte.
Schachfreunde Deizisau – Hamburger SK 3:3
Vor der Partie am Folgetag hatte Deizisau gehörigen Respekt vor dem Gegner Hamburger SK. Denn den Hansestädtern war am Vortag ein überraschender Erfolg gegen den Deutschen Meister Schwäbisch Hall gelungen. Und das zu fünft, denn der Hamburger Mannschaftsführer Georgios Souleidis (auch bekannt als The Big Greek) hatte mit Personalproblemen zu kämpfen. Doch gegen Deizisau traten die Hamburgerinnen komplett an.
Vier der sechs Partien gingen remis aus. Dazu gehörte das Spitzenspiel zwischen Hanna Marie Klek und Monika Socko ebenso wie die Partie Evgeniya Doluhanova gegen Antonia Ziegenfuß. 84 Züge bei 95 Prozent Genauigkeit zeigt die Qualität der Partie zwischen unserer Ukrainierin und der jungen Deutschen, die 2019 beim grenke Chess Open den Weltklassespieler Alireza Firouzja bezwungen hatte.
Auch Katarzyna Dwilewicz holte gegen die deutsche U18-Meisterin Lepo Coco Zhou einen halben Punkt. Dabei hatte sie in der folgenden Stellung die Chance, mit …Txa7! Kxf7 f5 trotz Minusturm eine gewinnbringende Bauernwalze in Bewegung zu setzen, was sie aber übersah oder als zu riskant einschätzte.
Auch Mara Jelica holte gegen Ileana Rogozenco einen halben Punkt. Für Jovana Rapport war es ein gebrauchtes Wochenende, sie verlor gegen die formstarke junge Holländerin Eline Roebers. Dass Deizisau schlussendlich ein 3:3 holte, war maßgeblich Natalia Straub zu verdanken, die erneut stark aufspielte und gegen die favorisierte Judith Fuchs gewann.
Tabelle und Ausblick
Mit diesen drei wichtigen Punkten konnte sich unsere Mannschaft etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. 7 Punkte aus den bisherigen 8 Partien reichen für eine gute Ausgangsposition vor dem großen Finale. Dieses findet vom 25. bis 27. April statt, wenn nämlich in Deggendorf die zentrale Endrunde der Frauenbundesliga – gemeinsam mit der Schachbundesliga – ausgetragen wird. Mit Schwäbisch Hall (Dritter) und Baden-Baden (Zweiter) warten dort zunächst zwei sehr schwere Aufgaben, bevor dann am letzten Spieltag der Gegner Bayern München heißt. Im schlechtesten Fall geht es gegen den Vorletzten noch im allerletzten Spiel um den Klassenerhalt. Es bleibt spannend!