
Paul Meyer-Dunker Landespräsident des Berliner Schachverbands
Wie der Deutsche Schachbund heute meldet, gibt es auf dem Kongress in Paderborn durch den Berliner Landespräsidenten Paul Meyer-Dunker eine Gegenkandidatur gegen die amtierende Präsidentin Ingrid Lauterbach.
Zitat aus der Pressemeldung: Dabei wurden unter Präsidentin Lauterbach gerade erst erfolgreich die Finanzen des DSB konsolidiert: „In ihrem gemeinsamen Bericht verkünden Ingrid Lauterbach und der DSB-Vizepräsident Finanzen, Alexander von Gleich: „Die finanzielle Gesundung des Deutschen Schachbundes ist gelungen: Statt eines Verlustes wurde ein deutlicher Überschuss für 2024 erwirtschaftet.“ Im Vergleich zum eingeplanten Minus sind es 202 000 Euro, letztlich übrig bleibt ein Plus von rund 187 000 Euro. Ingrid Lauterbach: „Vorrangig galt es die Finanzen zu stabilisieren, das konnten wir erreichen, sicher mit viel Kritik auch bezüglich der Kürzungen. Um wieder in ein gesundes Fahrwasser zu kommen war das aber unumgänglich. Man sei „klar auf dem richtigen Weg“
Lauterbach hatte den DSB 2023 bekanntlich in schwieriger Lage übernommen: der alte Geschäftsführer war unrühmlich entlassen worden, das komplette Präsidium mit Ulrich Krause an der Spitze war zurückgetreten, und die zuvor gesunde Finanzlage war katastrophal. Es musste sogar eine Sonderumlage beschlossen werden, um die geplante Umstellung der Mitgliederverwaltung zu finanzieren, und die Beiträge mussten erhöht werden, um die Liquidität zu sichern, was allerdings ohnehin überfällig war!
Betrachten wir kurz die Verdienste, die wir dem „Lauterbach-Präsidium“ in den letzten beiden Amtsjahren zuschreiben können:
An erster Stelle wie bereits ausgeführt die Konsolidierung der Finanzen. Das war keine Kleinigkeit, und hat auch nicht allen Referenten Freude bereitet, um es ganz klar zu sagen! Aber es war einfach notwendig, und es haben auch Alle mitgezogen. |
An zweiter Stelle muss man ganz klar sagen, dass die neue Mannschaft dem DSB wieder die nötige Stabilität verschafft hat. Wir erinnern uns: es war wirklich eine kritische Lage vor dem letzten Machtwechsel entstanden, wo man sich fragen musste, ob überhaupt noch ein Team gefunden würde, das den Karren aus dem Dreck ziehen wollte. Viele haben damals die Kandidatur von Frau Lauterbach stark begrüßt, weil ansonsten ein Vakuum drohte! |
An dritter Stelle muss man wohl anführen, dass die Organisation der bevorstehenden Deutschen Meisterschaft in München eine Glanzleistung von Lauterbach und dem Vizepräsidenten Jürgen Klüners und allen weiteren Beteiligten ist. |
Auch in personellen Fragen hatte das Präsidium ein gutes Händchen – der engagierte neue Presserefent Matthias Wolf hat die Berichterstattung im DSB wirklich auf ein neues Niveau gehoben. Und auch unangenehme Entscheidungen wie die Entlassung des Bundestrainers der Frauen wurden getroffen, d.h. man hat sich nicht vor der Verantwortung gedrückt. |
Die Umstellung auf die neue Mitgliederverwaltung der Firma Nu wurde vorangetrieben (in Person der Landespräsidenten André Martin und Andreas Filmann). Und auch die Neuentwicklung der DWZ-Verwaltung wurde bei Firma Nu beauftragt. |
Die Satzungsreform wurde von Vizepräsident Guido Springer vorangetrieben, auch wenn sie bisher nicht zum Abschluß kam. |
Auch im Kleinen gab es auch eine technische Revolution: Die komplette Mailverwaltung wurde auf einen leistungsfähigeren Anbieter umgestellt. |
Ein neues Projekt zur Erforschung des niedrigen Frauenanteils im Schach wurde aufgelegt, und in kompetente Hände (von Frauen!) vergeben. Hier liegen aber bis dato noch keine Ergebnisse vor. |
In Summe kann man somit das Fazit ziehen, dass sich die Arbeit des Deutschen Schachbunds in den letzten zwei Jahren professionalisiert hat und wichtige Entscheidungen vorangetrieben wurden. Vor allem aber gab es kein „Interregnum“ und die Organisation blieb stabil.
Aus dieser Sicht erscheint dem Verfasser dieser Zeilen die Kandidatur des Berliner Landesverbandes leider extrem unglücklich. Jetzt, wo das alte Präsidium die schwierige Phase der Konsolidierung hinter sich gebracht hat, möchte sich ein Kandidat ins gemachte Nest setzen, so kommt es einem vor. Wenn er unbedingt kandidieren wollte, hätte er das mit mehr Berechtigung schon vor zwei Jahren tun können. Oder noch zwei Jahre warten sollen, vielleicht wäre dann das jetzige Präsidium amtsmüde gewesen.
Bitte diese Einschätzung nicht falsch verstehen! Paul Meyer-Dunker, der in Berlin als „Fraktionär der Grünen“ tätig ist, ist ein sehr engagierter Landespräsident und auch ein sehr umgänglicher Mensch, mit dem man jederzeit ein Bier trinken kann. Doch wieso muss er ausgerechnet jetzt Unruhe in den Kongress in Paderborn bringen? Sollte man dem DSB nicht wenigstens vier Jahre Kontinuität gewähren? Und geht es ihm mehr um persönliche Profilierung oder um einen Mehrwert für den Deutschen Schachbund? Wenn ja, welcher sollte das sein? Ganz ehrlich, hier ist der Autor dieses Beitrags äußerst skeptisch!
Gerald Hertneck
Referent für Leistungssport im DSB
München, den 09.052025
Was ist ein Fraktionär genau? Ehrenamt für Parteimitglieder eines Ortsverein ?
Es wäre schön wenn ein Vorstand auch mal einige Jahre in ruhe machen darf.
Das muss man die Grünen fragen..
Ich vermisse ein Positionspapier von Mexer-Dunker. Hat er Ideen und Pläne, wie der DSB erfolgreicher operieren kann als es mit Ingrid Lauterbach möglich wäre?
Wer gegen eine erfolgreiche und anerkannte Amtsinhaberin kandidiert, ohne eine wirkliche Verbesserung anbieten / einen Mißstand beheben zu können, setzt sich dem Verdacht aus, bloß auf den Posten scharf zu sein.
Vielleicht kommt es ja noch!
Das wäre ja höchste Zeit. Interessant ist, dass Meyer-Dunker sich für die Frauen im Schach stark macht, ihren Anteil vergrößert sehen möchte – und die erste weibliche Präsidentin absetzen möchte!? Heuchelei?
Was ich allerdings gut fand, war seine Wortmeldung auf dem Hauptausschuss in Rosenheim, dass zwar alle für die Frauenförderung im Deutschen Schachbund sind, aber sobald eine konkrete Maßnahme vorgeschlagen wird, die Mehrheit dagegen ist. Das hängt halt damit zusammen, dass man nicht so gerne was opfert….
Persönlich betrachte ich „Gegenkandidatur und Kampfabstimmung“ bei einer demokratischen Abstimmung als legitim bis wünschenswert. Auf https://www.schachbund.de/liste-der-praesidenten.html ist ja auch dokumentiert, dass es im Laufe der Jahre und Jahrzehnte eher Regel als Ausnahme war – drei oder noch mehr Bewerbungen gab es dabei anscheinend nie.
Selbst erinnere ich mich noch an die Kampfabstimmung 2017 zwischen Amtsinhaber Herbert Bastian und dann Nachfolger Ullrich Krause. Ich war da total neutral, da ich mit Herbert Bastian angenehmen direkten Kontakt hatte und Ullrich Krause aus gemeinsamen Kieler Zeiten persönlich kenne – beide waren für mich auch im Nachhinein „Präsidenten mit Stärken und Schwächen“. Der Rest der Redaktion des damaligen Schachtickers (Franz Jittenmeier, damals auch Raymund Stolze) machten quasi Wahlkampf für Herbert Bastian, Gerald Hertneck macht nun Wahlkampf für Ingrid Lauterbach – alles auch legitim.
2023 „drohte“ im Vorfeld eine Kampfabstimmung zwischen Wadim Rosenstein (auf seinem Ticket in prominenter Rolle Paul Meyer-Dunker) und Ingrid Lauterbach, dann zog Rosenstein seine Kandidatur zurück.
Die Sieger von Kampfabstimmungen (Siegerinnen oder Verlierinnen gab es ja nie) erzielten tendenziell etwa 60%, Herbert Bastian bei seiner Wiederwahl 2015 – wenn man Enthaltungen und ungültige Stimmen als „kein Vertrauen in ihn oder den Gegenkandidaten definiert – gerade mal 50,5%. Etwa 60% für Ingrid Lauterbach wäre demnach nun ein „übliches und gutes Ergebnis“, dabei besser als (keine Ahnung wie realistisch dieses Szenario wäre) „einzige Kandidatin, viele Enthaltungen und Neinstimmen“.
Davon unabhängig: Man weiß zwar, wofür Paul Meyer-Dunker steht – selbst sagt er auch „Man kenne ihn ja in der Schachszene“. Aber ein Programm, eventuell auch ein Team könnte jedenfalls nicht schaden …. .
Hallo Thomas, ich wundere mich gerade etwas über deinen Kommentar. Du verweist auf die Liste der Präsidenten des DSB, aus der klar hervorgeht, dass die letzten Vorgänger von Ingrid Lauterbach, nämlich Ulrich Krause und Herbert Bastian JEWEILS 6 JAHRE im Amt waren!
Während Lauterbach gerade mal zwei Jahre im Amt ist Nun war ja gerade ein zentrales Argument von mir, dass der DSB Kontinuität braucht, und das Führungsteam nicht alle zwei Jahre wechseln sollte. Also eine eindringlichere Bestätigung meiner Meinung kann es ja wohl kaum geben. Man sollte daher dem Präsidium zumindest noch zwei weitere Jahre geben!
Unabhängig davon denke ich, dass die Gegenkandidatur chancenlos bleiben wird.
Was verwundert Dich? Es geht nicht darum, ob Ingrid Lauterbach wieder gewählt werden sollte – da ist auch irrelevant, dass nahezu alle Präsidenten zuvor mindestens zwei Amtszeiten hatten. Es geht nur darum, ob eine Gegenkandidatur kritikwürdig ist, da ungewöhnlich, unerwünscht, Unruhe verursachend. Auf Vereinsebene ist nur eine Bewerbung wohl die Regel – da ist mitunter auch dieselbe Person jahrzehntelang Vorsitzender (bis sie selbst nicht mehr will oder kann). Bei den sehr vielen Vereinen in Deutschland ist es sicher auch mal vorgekommen, dass ein Vorstand abgewählt wurde.
Auf DSB-Ebene war Gegenkandidatur eher Regel als Ausnahme, nur darauf wollte ich hinweisen. Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Amt (auch andere) zu bekommen oder zu behalten: einzige Bewerbung oder Sieg in einer Abstimmung mit Alternative. Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Amt (freiwillig oder nicht) zu verlieren: nicht mehr antreten oder eine Abstimmung verlieren.
Konkret seit ich es selbst mitbekommen habe:
2007 Robert von Weizsäcker einziger Kandidat, fast einstimmig gewählt
2009 siegte er gegen (da bereits) Herbert Bastian
2011 trat er nicht mehr an, zuletzt war er jedenfalls umstritten, siehe z.B. https://www.chess.com/news/view/the-german-aftermath-of-the-european-team-championship (aus meiner damaligen Tastatur, ursprünglich auf Chessvibes veröffentlicht)
2011 besiegte Herbert Bastian den vorigen Vizepräsidenten, der vielleicht eher für „Kontinuität“ stand.
2013 (nicht beim Schachbund erwähnt, ich musste noch recherchieren) Bastian einziger Kandidat, mit einigen Nein-Stimmen und Enthaltungen wieder gewählt. Damals gab es eine Kampfabstimmung für das Amt des Vizepräsidenten Verbandsentwicklung (anfangs drei Kandidaten, sehr knappes Ergebnis in der Stichwahl).
2015 hatte Bastian einen Gegenkandidaten – wie bereits erwähnt, nur knapper Sieg
2017 gewann der Gegenkandidat Ullrich Krause, 2019 und 2021 gab es auch zwei Bewerbungen und jeweils gewann Krause.
2023 verzichtete Krause – sonst wäre er wahrscheinlich der nach Bastian zweite Präsident, der formal abgewählt würde. So war dann Ingrid Lauterbach einzige Kandidatin, nachdem Wadim Rosenstein seine Bewerbung zurückgezogen hatte.
Also dreimal nur eine Bewerbung, sechsmal zwei Bewerbungen.
Der ganze Rest: Erfahrung auf Landesebene mag zwar kein zwingender Vorteil sein, ein Nachteil ist es dabei auch nicht. Paul Meyer-Dunker hat vermutlich bereits sondiert, wer ihn wählen würde – nachdem die Kandidatur offiziell war wurde ja auch gesagt „es gab schon lange Gerüchte“. Es kann spannend werden, die Delegierten entscheiden. Empirisch ist Ingrid Lauterbach Favoritin, wobei Paul Meyer-Dunker dann vielleicht 2027 erneut antritt – auch so etwas gab es ja schon.
„Wir vermeiden eine einseitig kritische Berichterstattung über den DSB!“ Mit diesem Bekenntnis stellte Gerald Hertneck den Schachkicker am 09.02.25 an dieser Stelle vor. Ersichtlich kein Problem ist dagegen eine einseitig unkritische Berichterstattung über den DSB bzw. seine derzeitige Präsidentin.
Wenn der Arbeitsnachweis der amtierenden Präsidentin nach zwei Jahren ausschliesslich positiv sein soll, weshalb schimmert dann im Kommentar ein etwas fragwürdiges (sehr speziell bayerisch anmutendes?) Demokratieverständnis dergestalt durch, dass eine Kandidatur, die den Delegierten eine tatsächliche Wahl ermöglicht, als unruhestiftend diffamiert wird, mit der sich der Gegenkandidat gar in ein „gemachtes Nest“ setzen wolle?
Ebenso fragwürdig ist der Anspruch, dem DSB bzw. der Amtsinhaberin mindestens „vier Jahre Kontinuität“ gewähren zu wollen. Die logische Schlussfolgerung daraus kann eigentlich nur lauten, eine Satzungsänderung zu beantragen, wonach das Präsidium künftig für vier Jahre gewählt wird. Aber selbst nach vier Jahren Amtszeit wäre eine Gegenkandidatur vielleicht ja auch noch nicht legitim, sollte die Amtsinhaberin bis dahin doch noch nicht „amtsmüde“ sein …
Sorry Herr Hertneck, aber ich vermag mir nicht vorzustellen, dass Ihr Beitrag irgendwann einmal in eine Sammlung der Sternstunden des deutschen Schachjournalismus eingehen wird. Dabei wäre diese Wahlwerbung für die Amtsinhaberin gar nicht mal nötig gewesen. Für die eher konservativ tickende Schachfunktionärsszene würde ein strategisch denkender Visionär wie Meyer-Dunker wohl schlichtweg etwas zu viel Wandel bedeuten.
Lieber Herr Kleinert, mit großem Erstaunen habe ich Ihren Kommentar gelesen, aber das bedeutet nicht, dass ich deshalb sauer auf Sie bin, wir wollen ja hier schließlich freien Meinungsaustausch pflegen, und da sind natürlich auch kritische Stimmen willkommen.
Zunächst ganz allgemein: ich vermisse in der Berichterstattung oft das Positive, vor allem je näher man an den Bodensee kommt. Immerhin bin ich jetzt seit ziemlich genau 4 Jahren ehrenamtlich für den DSB tätig, und zwar als Referent für Leistungssport. In dieser Funktion erhält man natürlich auch Einblicke in den Verband, die man von außen nicht hat, und diese sind sehr positiv. Dazu kommt noch, dass der DSB nun mal unsere Dachorganisation ist, und es keine andere gibt, wir müssen also daraus das Beste machen.
Nun zu Ihren Anmerkungen im Detail. Natürlich hat der Vorsitzende des Landesverbands das Recht zu kandidieren, das habe ich ihm am Telefon auch gesagt, nur würde er es besser nicht tun! Denn wie aus dem Beitrag deutlich hervorgeht, war im DSB in den letzten zwei Jahren Krisenbewältigung angesagt, und jetzt wo man diese erfolgreich bewältigt hat, kommt einer auf die Idee, davon zu profitieren. Das wirkt auf mich unredlich! Nebenbei gesagt, denke ich, dass die Kandidatur keinerlei Aussicht auf Erfolg hat, denn was sollte für Paul sprechen?
Vergleichen wir das Ganze mit der zurückliegenden Bundestagswahl. Hier gab es große Kritik an der Ampel-Regierung, und so ist es kein Wunder, dass der Gegenkandidat gewonnen hat, und nun ein Neuanfang eingeleitet wurde. Doch wo erkennen wir momentan berechtigte Kritik am Präsidium des DSB? Allenfalls könnte man argumentieren, dass in den letzten beiden Jahren zu viel gespart wurde, insbesondere bei den Senioren, wo der Etat fast auf null gesetzt wurde. Und was viele nicht wissen, dass die Präsidentin wirklich in allen Details drin ist, und die Entscheidungen in die richtige Richtung lenkt.
Nun zur Frage der vier Jahre Amtszeit. Tatsächlich ist es ein Vorstoß im Zug der Beratungen zur Satzungsreform, die Amtszeiten von 2 auf 4 Jahre zu verlängern, einfach weil 2 Jahre nicht geeignet sind, Kontinuität im Verband herzustellen. Und das ist eben gerade mein zweiter großer Kritikpunkt an der Kandidatur, dass es nicht gut für den Verband wäre, wenn alle zwei Jahre der Vorsitz wechselt. Angefangen habe ich als Referent unter Krause, dann kam die große Krise, also kam Lauterbach, und nun Meyer-Dunker? Ist mir zu viel Wechsel in zu kurzer Zeit! In dem Fall würde ich übrigens auch mein Amt niederlegen.
Hinzu kommt übrigens noch, dass nach meinem Geschmack auch zu viele Anträge auf den Kongressen und Hauptausschüssen gestellt werden, aber das ist noch mal ein anderes Thema, auf das ich in dem Beitrag nicht eingehen wollte.
Und schließlich kommt noch hinzu: mit welchem Programm tritt der Kandidat an? (niemand weiß es genau) und mit welchem Team? (auch das weiß niemand). Kommt mir im Moment so vor, wie die Ersteigerung eins Überraschungspakets auf der Betriebsfeier.
Um es auf den Punkt zu bringen, es spricht tatsächlich sehr viel für meine Einschätzung, und so hoffe ich, dass Sie sich meiner Meinung anschließen, dass auch Ihr Beitrag keine Sternstunde war 🙂
Nein der Beitrag mit dem versuch die Meinungsfreiheit zu Kappen ist sicher keine Sternstunde.
Bitte machen Sie so weiter Herr Hertneck.
Bleiben Sie weiter authentisch .
Die Verlängerung der Amtszeit ist schon lange zu recht Thema , überall.
Hallo Peter, ich würde es nicht als Versuch bezeichnen, die Meinungsfreiheit zu kappen, sondern der Autor vertritt eben eine andere Meinung zum Thema, die auch Ernst genommen werden muss. Vielleicht noch eine Ergänzung: 9 von 10 Kommentaren auf dieser Seite (Schachkicker) werden sofort freigegeben, denn wir möchten keine Meinungen unterdrücken. Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an einen Vorfall auf der Facebook-Seite des Bundespräsidenten zur Verleihung des Verdienstkreuzes an Angela Merkel. Da kam eine Flut von Kommentaren, zum Teil äußerst kritisch, und nur die positiven blieben stehen, und die negativen wurden sofort im Auftrag des Staates gelöscht. Ist das nicht kindisch?
Hallo,
Gerald hat von Anfang an klare Kante gezeigt und uns Mitstreitern gesagt, dass er den SChachkicker nur übernimmt, wenn auf dem Schachkicker keine Artikel gegen den DSB sind, da er sonst in einen Interessenkonflikt mit seinem Amt kommt, was ich als logisch betracgte. Damit waren wir alle einverstanden, Ich bin Gerald nach wie vor sehr dankbar, dass es den Schachkicker noch gibt, ohne ihn wäre er Franz in die ewigen Jagdgründe nachgefolgt. Der Schachkicker macht sich ja sehr gut, auch wenn Franz natürlich unersetzbar ist und ich mich noch an den Namen gewöhnen muss.
Bei kontroversen Leserbriefen hat er von Anfag an gesagt, es muss alles rein, Zensur mag er nicht, das finde ich ebenfalls gut.
Lieber Walter, ich muss einen Tick korrigieren: wogegen ich mich wehrte, war eine EINSEITIG negative Berichterstattung über den DSB, wie sie jahrelang von den Perlen vom Bodensee praktiziert wurde. Das bedeutet nicht, dass man nicht auch mal einen kritischen Bericht zum DSB hier auf dem Kicker veröffentlicht. In dem Fall sehe ich meinen Beitrag aber nicht als kritisch, sondern eher als positiv, in dem die Erfolge des DSB in den letzten beiden Jahren hervorgehoben werden. In Deutschland gibt es leider eine Tendenz, viel zu kritisieren, und wenig zu loben. Und das ist dann für die Betroffenen wenig erfreulich: wenn man zwei Jahre lang ehrenamtliche Tätigkeit in erheblichem Umfang leistet, möchte man dafür nicht noch heftig kritisiert werden.
Kommentare, die ich nicht freigebe, sind diffamierende Kommentare (Person X wird grundlos angegriffen) und Kommentare ohne Substanz oder ohne Mehrwert für den Beitrag.
„Gemachtes Nest“ ist doch etwas dick aufgetragen, da es weiterhin zahlreiche Baustellen beim Schachbund gibt. Das wird übertüncht von einer Eigenberichterstattung, weil eben sonst niemand berichtet und Pressearbeit nicht stattfindet. Ähnliche als negativ empfundene Berichterstattung kann man in der allgemeinen Presse (leider) oft beobachten: Berichtenswert erscheinen der Nicht-Schachpresse oft nur die Skandale Jeansgate, Schachdrama, Cheatingskandal xy usw.
Zu den Hinweisen zum fehlenden Programm von Paul Meyer-Dunker sollte man beachten: Ingrid Lauterbach ist bei ihrer Wahl auch nicht mit einem Programm angetreten. Sie hat auch keine mitreißenden Reden gehalten auf den Kongressen. Sie hatte einige Probleme mit ihrem ersten Vizepräsidenten Finanzen im Amt – ich erinnere mich an völliges Chaos beim letzten Kongress – das Präsidium wirkte unabgestimmt und später trat der Amtsinhaber zurück. Der Sparkurs hat die finanzielle Lage stabilisiert und das war das selbst gesteckte Ziel. Programmatisch war bisher wenig zu erkennen.
Wenn man einem Kandidaten das fehlende inhaltliche Programm vorwirft, dann sollte man die gleiche Frage an die Amtsinhaberin stellen. Was will die Präsidentin für den deutschen Schachbund nach der Phase der Konsolidierung? Welche Initiativen stehen auf der Agenda mit welchem Ziel? Im Bereich Verbandsentwicklung gab es bisher Satzungsänderungen, wie soll es weitergehen? U.s.w. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich würde mir das von beiden Kandidaten wünschen. Offenbar haben sich beide entschieden eine Art Personenwahl zu machen.
Wenn ein NEUER Kandidat antritt, halte ich es für unentbehrlich, dass er oder sie sein Programm vorstellt. Das ist nicht das selbe wie bei bestehenden Amtsinhabern, die ja durch ihre Amtsführung bereits gezeigt haben, wo die Reise hingeht.
Es bringt nichts immer wieder das Personalkarussell auf Funktionär- oder Mitarbeiterebene neu zu drehen, auch wenn das Präsidium formal-juristisch „gewählt“ wird und dann eben eine WAHL mit allen ihren Merkmalen stattfindet, allerdings auch eine WAHL kann schnell zur Qual für alle Beteiligten und Betroffenen werden, wenn man eine zu hohe Erwartungshaltung hat oder schlichtweg von gewissen Entwicklungen ugs. böse überrascht wird bzw. sich etwas anderes vorgestellt hat.
Insbesondere wenn wie hier es um das Präsidium geht, muss berücksichtigt werden, dass ein Sportverband für seine Sportart eine Monopolstellung hat, solange von dort die Mitglieder der Nationalmannschaft nominiert werden und daher eine besondere Verantwortung beim Präsidium vom Breitenschach bis zum Leistungsschach liegt. Denn der DSB e.V. ist keine politische Partei und auch kein Unternehmen und wird dies nie sein können, obwohl dies an sich Binsenweisheiten sind, scheint dies bei einigen der vorgenannten Beiträge aus dem Blickwinkel geraten zu sein.
Der Vergleich von DSB Präsidiumswahlen und politischen Betätigungsfeldern einer der Präsidentschaftskandidaten mit den DSB Präsidiumswahlen mit den Bundestagswahlen hinkt genauso wie der Vergleich von einem lahmen Esel mit einem alten Gaul mit eitrigen Hufsohlenentzündung.
Allerdings wenn schon jemand politisch engagiert ist und Landespräsident im Berliner Schachverband ist, ggf. noch berufstätig ist, dann muss man sich schon die Frage stellen: Wie viel Zeit braucht der Kandidat für jede seiner Tätigkeiten und welche konkreten Stärken und Schwächen kann er als Präsident wirklich in den DSB mit welchem Zeitaufwand einbringen? Um diese vorstehende Frage zu beantworten, fehlt jede geeignete Information, um sich hierüber eine Meinung bilden zu können, so dass sich die anschließende Frage: Wie vollständig und glaubhaft sind die Angaben des Kandidaten hierzu, sich momentan noch nicht stellt.
Kontinuität ist ein ganz wichtiges Merkmal in der Sportverbandsarbeit und wird in der Regel zu der Faustformel (den sogenannten 6-Ks) mit Kompetenz, Kontinuität, Konzentration, Kooperation, Kommunikation, Kreativität eine Art Gerüst von Merkmalen anhand man die Verbandsarbeit durchaus versuchen kann zu beurteilen und diese 6Ks umfassen gleichzeitig auch sog. Kernkompetenzen.
Momentan scheint die Situation so zu sein, dass der DSB aus mehreren selbstverschuldeten Orkanartigen Stürmen in ruhigere Gewässer der Windstärken 5-10 zurückgesteuert wurde und daher die Voraussetzungen für die eigentliche Verbandsarbeit sich wieder verbessert haben.
Für meinen Geschmack liegen vom weiteren Kandidaten Herrn Meyer-Dunker zu seinen Kernkompetenzen, die der DSB als Sportverband braucht, keinerlei ausreichende Darstellungen seiner Kernkompetenzen vor und man sollte sich hüten zu glauben, dass ein guter Landesverbandspräsident auch auf der nationalen Sportverbandsebene ein geeigneter Kandidat ist, denn zum einen hat man schon zwei mal beim DSB Präsidium „Schiffbruch“ mit zwei ehemals erfolgreichen Landespräsidenten als DSB Präsident mit diesem Irrglauben erlitten, zum anderen weht auf nationaler Sportverbandsebene ein ganz anderer Wind und man sollte sich fragen: Erreicht der Kandidat dort die Grenzen seiner Leistungsfähigkeiten und Belastungsfähigkeit? Was kann der Kandidat dort erreichen?
Frau Lauterbach ist hingegen in der anderen Situation schon bewiesen zu haben, dass sie die Anforderungen an eine DSB Präsidentin unter äußert schwierigen Umständen im Verband und aus meiner Sicht zu hoher Meinung einiger selbsternannter Experten von sich selbst, in einem teilweise sehr „vergifteten“ Umfeld gut erfüllt.
Aufgrund der kurzen Amtszeit, bedingt durch die Zweijahresperiode mit der das Präsidium gewählt wird, die auch mir zu kurz erscheint, kann in der Tat die Kontinuität der Verbandsarbeit durch eine Erhöhung der Amtsdauer bei geringem Aufwand erhöht werden.
Daher gilt aus meiner Sicht für die Devise: Never change a running (winnig) team bei der nächsten DSB Präsidiumswahl.
Vielen Dank für diesen qualifizierten Kommentar, der mir wirklich aus der Seele spricht. Vor allem der Satz: „man sollte sich hüten zu glauben, dass ein guter Landesverbandspräsident auch auf der nationalen Sportverbandsebene ein geeigneter Kandidat ist, denn zum einen hat man schon zwei mal beim DSB Präsidium „Schiffbruch“ mit zwei ehemals erfolgreichen Landespräsidenten als DSB Präsident mit diesem Irrglauben erlitten“.
Im Grunde ist es doch ganz einfach: wenn ein neuer Präsident zu besetzen ist, dann sollten entweder die Landesverbände den Besten aus ihrer Mitte wählen, oder aber ein überragender externer Kandidat gewählt werden. Wobei den meisten Landesverbänden einer mit „Stallgeruch“ am liebsten ist. Nun liegt aber diese Voraussetzung hier gar nicht vor, denn das bestehende Präsidium kandidiert ja erneut.
Vielleicht bin ich auch ein bisschen voreingenommen bei Ingrid Lauterbach, weil ich sechs Monate lang mit ihr und den Orga-Team zusammen die Deutschen Meisterschaften in München organisiert habe, und mich davon überzeugen konnte, wie souverän sie die Planung in der Hand hatte. Was übrigens auch vom Sponsor Roman Krulich angemerkt wurde. Diese sind übrigens jetzt schon ein Höhepunkt im deutschen Schachkalender. Ingrid gehört auch zu jenen, die sich nicht davor drücken, von Frankfurt nach München zu fahren, nur um den Spielsaal zu besichtigen.
Ich will nicht bestreiten, dass es sicher auch andere qualifizierte Kandidaten gäbe, aber auch hier muss man sagen, dass ein guter Landespräsident nicht automatisch ein guter Bundespräsident ist, wie Sie bereits angemerkt haben. Denn auf Bundesebene hat man auch Aufgaben, die es auf Landesebene gar nicht gibt. Beispiel internationale Schachpolitik, Beispiel Nationalmannschaft, Beispiel Budget Leistungssport.
Was das „vergiftete“ Umfeld betrifft, so muss man leider sagen, dass genau dieses zur Kandidatur geführt haben dürfte, und das sagt für mich schon alles aus!